Südafrika-Karte, Klick mit Route (460 KB)
03109:30Stellenbosch
 10:00-12:00Historische Stadtführung
 12:15-12:30Tanken 55 Ltr. R121 nach 391 Km
00712:45Helshoogte Pas, Kupplung defekt
 14:30-17:00Lunch: Weingut Zevenwacht, erste Sahne
03118:00Industriegebiet Kapstadt, WB repariert
02818:30Ü: Bergplaas Holiday Resort, Stellenbosch
0972:10hTageskilometer und Fahrzeit

Paarl - Stellenbosch - Zevenwacht - Stellenbosch

Mi. 05.11.1997

Wetter um: 07:30Dichte Bewölkung, etwas Niesel
Temperatur: 12:0020,0 °C
Wetter tags: stark bew. mit zeitw. Sonnenschein, trocken

Heute morgen ist mal wieder alles grau und es regnet zeitweilig leicht. Vor unserem WB grasen drei Pferde, die neugierig näher kommen, als ich zum Abwaschen gehe. Später als gewöhnlich starten wir und sind nach kurzer Fahrt bald in Stellenbosch. In der Tourist Information erfahren wir, wo hier ganz Nähe der American Express Exchange ist, um hoffentlich zum letzten Mal einen Traveller-Scheck einzulösen, und buchen den Historical Walk durch Stellenbosch.

Wir sind die einzigen Interessierten heute morgen und so zieht Sandra Krige, unsere Führerin, mit uns los. Sie ist eine lebhafte kleine Dame um die 50 und sie legt ein ordentliches Tempo vor. Es ist schon sehr interessant, was sie uns über die alten Häuser und die Menschen, die in ihnen lebten, erzählt. Gegründet wurde Stellenbosch 1679 von Simon van der Stel, dem Gouverneur vom Kap. Wir sehen sein Haus und viele andere kapholländische Bürgerhäuser. Besonders schön erhalten ist die Dorp Straat, wo sich ein altes Haus ans andere reiht, alles liebevoll restauriert. Am Ende der Dorp Straat gibt es einen Kramladen zu besichtigen "Oom Samie se Winkel". Sandra läßt uns hineinschauen, rät uns aber dringend, das Portemonaie geschlossen zu halten. Hier wird Touristen für wertloses Zeug das Geld aus der Tasche gezogen. Wir besichtigen eine Kirche, die Dank der Mitarbeit der Gemeinde immer geöffnet hat und bewacht wird. Alle Kirchen übrigens, die wir bisher besichtigt haben, sind von großer Schlichtheit. Diese hier ist von Künstlern gestaltet, besitzt bunte, moderne Glasfenster und eine Kanzel in Kap-Gothik.

Zwei Stunden später wollen wir nach Boschendal, dem legendären Weingut. Doch am Pass Helshoogte streikt der Wagen. Hartmut kann gerade noch auf eine Standspur fahren, dann bewegt sich nichts mehr. Hartmut vermutet die Kupplung als Ursache. Zu Fuß suchen wir ein Telefon. Nach fast einem Kilometer dürfen wir in einem Restaurant telefonieren. Bei Campers Corner erreichen wir Veronika Reynders, die uns zusagt, sofort einen Mechaniker zu schicken. Wir warten am WB nur eine dreiviertel Stunde, als ein Auto mit zwei Männern in ölverschmutzten Arbeitsanzügen bei uns anhält. Nach kurzem Test ist klar, daß wir eine neue Kupplung brauchen. Sie schrauben ein wenig herum, wohl um die Kupplung fester einzustellen, dann fährt Etienne uns ganz langsam in seine Werkstatt nach Kapstadt. Nach einem weiteren Telefonat mit Veronika steht der weitere Verlauf des Nachmittages fest. Etienne verspricht, den Wagen bis zum Abend wiederherzustellen, was ich kaum glauben kann, denn eine Kupplung wechseln ist keine Kleinigkeit. Nun gut, mit seinem PKW chauffiert er uns in das nahegelegene Weingut "Zevenwacht", wo wir ersatzweise einen schönen Nachmittag verbringen. Wir lassen uns einen Picknickkorb für ca. R90 zusammenstellen und suchen uns, nachdem wir noch einen Wein ausgewählt haben, auf dem weitläufigen Gelände des Gutes einen Tisch und verspern ausgiebig. Im Korb sind kalter Braten, Schlegel vom Hühnchen, Wurst, Käse, Salate, Butter und Brot, alles reichlich. Wie verabredet, holt uns Etienne um 17 Uhr ab. Das WB ist noch nicht ganz fertig, aber nach zweimaliger Probefahrt des Mechanikers können wir wieder weiterfahren. Eine tolle Leistung des Werkstatt-Teams!

Etienne rät uns noch, das nahegelegene Camp aufzusuchen, aber wir sehen es nicht, obwohl es an unserer Straße liegen muß. Also fahren wir heute zum dritten Mal durch Stellenbosch und hier zum "Bergplaas Holiday Resort", wo wir um 18:30 Uhr ankommen. Dieser Platz gefällt uns überhaupt nicht, aber wir sind zu spät dran, um den nächsten Platz ca. 40 Kilometer weiter noch im Hellen zu erreichen. Es ist das ungepflegteste, dafür aber mit R60 teuerste Camp bisher in Südafrika mit viel umherliegendem Unrat und Müllbergen hinter einigen Lodges.

Wir fahren kurz nochmal weg, um am Ortseingang am Kartentelefon mit Holger zu sprechen. Wir stellen fest, daß heute ungewöhnlich viele Schwarze auf den Straßen sind. Zurück im Camp beginnt in der ganzen Umgebung großer Lärm, wie bei uns die Knallerei zu Sylvester. Vielleicht erfahren wir morgen, was das zu bedeuten hat.



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