Bei sonnigem und warmem Wetter begeben wir uns kurz nach 8 Uhr auf den "Toll House Trail" mit Permit vom Camp. Durch Berg-Fynbos klettern wir auf einem steinigen und schmalen Pfad ca. 100 Meter hoch und wieder herunter bis fast zum Zollhaus. Die kleine Wanderung ist nicht schwierig aber das stachelige Gebüsch zerkratzt uns ein wenig die Beine. Auf der Straße zurück nach Ceres wird es immer wärmer und wir kommen total verschwitzt im Camp an. Eine echte Wohltat ist jetzt das Bad im Pool. So ein Schwimmbad haben wir bisher auch noch nicht gehabt:

• 50 Meter lang
• 10 Bahnen breit
• weiches, sauberes Wasser
• fast für uns allein

Wir haben geplant, über den spektakulären Bain's Kloof Pas -wer es bis jetzt noch nicht bemerkt hat, Hartmut liebt Pässe über alles!- Tulbagh, die 3.älteste Stadt Südafrikas zu besuchen. Wegen Bauarbeiten ist die Straße leider gesperrt, sodaß wir über Worchester und den Du Toits Kloof Pas direkt nach Paarl fahren. Am Pass hochoben (man kann auch weniger aufregend den Huguenot Toll Tunnel für ein paar Rand nehmen) verweilen wir und genießen in vollen Zügen den herrlichen Blick über die unter uns liegende weite Ebene und das schier endlose Gebiet des Weinanbaues. Rebanlagen soweit das Auge reicht. Solche riesigen Weinfelder haben wir noch nie zuvor gesehen. Kein Wunder, daß Südafrika so viel Wein exportiert, denn der Südafrikaner ist eher ein Biertrinker.

Wir müssen uns losreißen und die sieben- oder achthundert Meter in die Ebene hinunter, um in Paarl die Tourist Information anzufahren. Hier geraten wir an eine Dame, die viel zu viel redet, soviel können und wollen wir gar nicht aufnehmen. Leider sind auch nicht alle Auskünfte richtig, z.B. existiert auf dem sog. Wiesenhof gar kein Campingplatz. Das Weingut "Laborie", das wir angeblich bequem zu Fuß erreichen können, finden wir später mit dem WB in mindestens 4 Km Entfernung. Hier kosten wir für R3 p.P. sechs Weine, je zwei Sparkling-, Weiß- und Rotweine. Bei der größten Weinkellerei der Welt, der KWV (Kapse Wein Vereniung) haben wir zusammen mit einem Amerikaner zuerst eine Führung. In den Kellern und Lagerhäusern überraschen uns die unzähligen Eichenfässer, auch die größten der Welt nach dem Heidelberger Faß. Der Weißwein reift auch hier in kühleren Kellern in Aluminiumtanks, während der Rotwein in den oberirdischen Bereichen gelagert wird, z.T. in riesigen Betonkammern. Zum Schluß die Weinprobe: wir verkosten verschiedene Weiß- und Rotweine, danach Cherry und Cherrie-Brandy. Alles zusammen, Führung und ausgiebige Weinprobe, für nur R8 p.P.

Die historische Mainstreet in Paarl enttäuscht uns ein wenig, aber die umliegenden Weingüter sind zauberhaft. Die strahlend weißen Gebäude im kapholländischen Stil mit den Blumenrabatten und dem sattgrünen Rasen sind unbeschreiblich schön, und davon gibt es hier einige.

Jetzt, nachdem wir beim Wiesenhof abgewiesen werden, fahren wir nach Paarl zurück zum "Berg River Holiday Resort", wo wir um 18 Uhr eintreffen. Der Platz ist sehr groß, schön am Fluß gelegen und kaum belegt, wir haben wieder freie Platzwahl.