Südafrika-Karte, Klick mit Route (460 KB)
00208:40Tanken 45 Ltr. R100 nach 329 Km
 -9:15Startbatterie leer, neue einbauen lassen
04211:30-11:40Uitkykpas
01812:10-12:25Lot se Vrou, kurzer Fußweg
 12:25-12:45Mittag: im WB
00613:00-13:15Maltheserkreuz
07715:00Ende der Schotterpiste (gesamt 145 Km)
03415:30-15:40Prince Alfred Pass (1056 m)
 15:55Prince Alfred's Hamlet
02116:00Ü: Pine Forest Public Resort, Ceres
2005:45hTageskilometer und Fahrzeit

Clanwilliam - Algeria - Cedarberg - Ceres

Mo. 03.11.1997

Wetter um: 07:00Sonnig o. Wolken, l. Wind
Temperatur: 13:00> 26,0 °C
Wetter tags: sonnig ohne Wolken, sehr warm

Heute steht die Durchquerung der Cedarberge auf dem Programm. Wir suchen zuerst die Tourist Information auf. Dort empfiehlt uns die junge Dame die Route über Algeria, Dwarsrivier, Kromrivier und Cedarberg nach Ceres, wo jeweils schöne Campingplätze seien. Wir sollen uns mit allem eindecken, was wir für die Zeit brauchen, denn in den Cedarbergen gibt es nichts zu kaufen. Also gehen wir in den Supermarkt unsere Vorräte auffüllen und zum Tanken. Jetzt springt der Motor nicht mehr an. Die Messung der Werkstatt nebenan zeigt, daß die Starterbatterie völlig leer ist und ausgetauscht werden muß. Die Werkstatt ruft bei Campers Corner in Kapstadt an, Frau Veronika Reynders, unsere deutsche Ansprechpartnerin des WB-Vermieters, ist aber um 9:05 Uhr noch nicht im Büro. Also lassen wir eine neue Batterie einbauen, zahlen diese mit der Visa-Karte und hoffen, den Betrag ersetzt zu bekommen.

In Clanwilliam gibt es eine Schuhfabrik und im Umland Roibos-Teeplantagen. Das in den Reiseführern als "köstlich" angepriesene Tee-Getränk erweist sich für uns auch nach wiederholtem Versuch als ungenießbar. Auch der Südafrikaner, wie uns in Stellenbosch die Stadtführerin erläutert, trinkt diesen Tee nicht unbedingt rein, sondern eher in einer Mischung verschiedener Teesorten.

Etwas verspätet starten wir und werden nun auf einer meist schlechten Schotterpiste ordentlich durchgeschüttelt. Den ersten Halt machen wir in Algeria, einem Campingplatz in einer Schlucht gelegen mit schönem Kiefernbestand. Der Platz gefällt uns ausnehmend gut und von hier aus kann man einige Wanderungen unternehmen. Aber kurz nach 10 Uhr als Etappenziel ist uns doch zu früh.

Jetzt fahren wir durch eine besonders schöne Landschaft, durch enge Täler, über einige Pässe und vorbei an Farmen, meist Zitrusplantagen, und wir halten einige Male an, um dies zu genießen. Besonders gefällt es uns am Uitkykpas (Ausguckpass), von wo wir gen Norden die bewaldeten Hänge und nach Süden die bizarre Bergwelt der Cedarberge überschauen. Die erodierten, teils aufeinandergetürmten Felsen lassen der Fantasie freien Lauf. Man kann sich hier alles mögliche vorstellen und ausdenken. An einem leicht zu übersehenden Hinweisschild lesen wir "Lot se Vrou" also Lots Frau. Wir folgen den Spuren eines Pfades in die Felsen bis zu einer Formation, an der eine Gestalt sichtbar wird, wie von einem Bildhauer geschaffen. In der Nähe gehen wir einem weiteren Hinweis zum Maltheserkreuz nach, das wir schließlich inmitten seltsamer Felsgebilde finden.

Dwarsrivier ist eine hübsche Farm, inmitten dieser Unwirtlichkeit fernab jeglicher Zivilisation (aber schon mit Stromanschluß). In diesen vom Wind geschützten Tälern werden Wein und Zitrusfrüchte angebaut. Sicherlich würden wir hier auch Campieren dürfen, doch dazu ist es kurz nach Mittag immer noch zu früh. Kromrivier liegt ähnlich schön, aber jetzt wollen wir über Cedarberg doch bis nach Ceres kommen.

Von nun an dehnt sich die Piste endlos. Immer wenn wir einen Pass, teilweise wegen der Steigung im ersten Gang fahrend, erklommen haben, sehen wir in der Ferne meist schon den nächsten. Dazwischen dann nach z.T. auch steilen Abfahrten führt die Piste dann durch mehr oder weniger breite, meist ebene Täler. Diese auch relativ langsame Fahrt, viel mehr als 30 Km/h ist nicht drin, scheint kein Ende zu nehmen. Doch die phantastische Bergwelt entschädigt uns mehr als genug für diese Anstrengung. Schließlich gegen 15 Uhr und 145 Kilometer Schotterstraße endet diese Piste plötzlich mitten in der Landschaft und ohne Gerüttel fahren wir ganz ruhig die geteerte Straße Richtung Ceres. Kurz vor dem Ziel müssen wir noch den letzten Pass des heutigen Tages, den "Prince Alfred Pas" mit 1.056 Höhenmetern überwinden. Von der Passhöhe genießen wir den überwältigenden Blick auf eine riesige Hochebene, die wiederum Richtung Süden von hohen Bergzügen begrenzt wird. Vor uns, vielleicht 800 Meter tiefer liegt Ceres. Von diesem Ausblick können wir uns kaum losreißen!

Wir fahren noch durch "Prince Alfred's Hamlet", ein verrückter Name für eine ganz normale Ortschaft. Um 16 Uhr in Ceres steuern wir den "Pine Forest Public Resort" an, einen wunderbar unter hohen alten Pinien gelegenen Caravan Park. Uns werden zur Auswahl die Standplätze Nr. 38 oder 40 zugewiesen, die wir nur mit Mühe finden, denn sie liegen ganz versteckt in der zweiten Reihe nahe einem Bach. Nach einer Kaffeepause erkunden wir Ceres zu Fuß. Uns fallen die schönen Anwesen und Villen und die alten Eichenbestände auf. Eine andere Spezies als bei uns, aber eindeutig Eichen, sogar mit einem dazugehörigem, hier grauen Eichhörnchen. Die Ortsmitte dominieren die vielen Geschäfte, die allerdings schon um 17:30 Uhr schließen. Wir nehmen an, daß das ganze Umland hier zum Einkaufen herkommt. In der fruchtbaren Hochebene von Ceres wird Obst (Äpfel, Birnen, Zitrusfrüchte) und Wein angebaut.



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