Südafrika-Karte, Klick mit Route (460 KB)
01609:15-10:45Shipwreck Trail
  Weglänge: 5 Km
  Gehzeit : 1,5 Std.
 10:45-13:15Rundfahrt auf Nebenstraßen im Reservat
03413:15-13:45Aufstieg zum Cape Point
  Weglänge: 1 Km
  Gehzeit : 0,5 Std.
  Aufstieg: 100 m
  Abstieg : 100 m
 13:45-15:15Wanderung zum Felsen Cape of Good Hope
  Weglänge: 3 Km
  Gehzeit : 1,25 Std., mit Pausen
  Aufstieg: 100
  Abstieg : 100
01215:30-16:00Bordjiesrif, Bad im Atlantik (Pool)
03216:45Ü: Imhoff Caravan Park, Kommetjie
0944:40hTageskilometer und Fahrzeit

Miller's Point - Cape of Good Hope - Kommetjie

Do. 30.10.1997

Wetter um: 08:0080% Schlieren, windig
Temperatur: 15:0024,0 °C
Wetter tags: stürmisch ums Cape, sonnig mit Hochbewölkung

Heute wollen wir nochmal einen ganzen Tag auf der Kap-Halbinsel verbringen. Beim Aufstehen ist es draußen etwas windig, sonst sonnig und warm. Wir fahren wieder ins Reservat und dort zur Olifants Bai. Hier beschließen wir, aus den verschiedenen angezeigten Trails den "Shipwreck Trail" zum Wrack der Thomas T. Tucker zu nehmen. Der Wind direkt am Meer bläst heute scharf und unangenehm, er wirbelt den Sand auf und uns ins Gesicht. Der Weg führt durch pieksiges Gebüsch, über Felsen, lose Steine und über die Sandflächen des Strandes. Teilweise ist der Pfad schwer auszumachen, allzuviele Leute werden hier nicht wandern oder eben auch Teile des Weges nicht finden.

Danach fahren wir noch fast alle möglichen Wege im "Natuurreservaat Kaap die Goeie Hoop" ab, bis wir wieder den Parkplatz am Cape Point erreichen. Der alte Leuchtturm oben auf dem höchsten Punkt der Klippen liegt meistens unter Wolken verborgen, deswegen wurde ein neuer Leuchtturm in nur etwa 30 Metern über dem Meer errichtet! Heute jedoch leuchtet der alte Turm sturmumtost im Sonnenschein. So steigen wir den breiten Weg für die Stöckelschuh-Touristen herauf bis zum Fuß des Leuchtturms. Zuvor haben wir jedoch unser Affen-Abenteuer zu bestehen. Wie immer laufen auf dem Parkplatz (wie woanders auch) einige Paviane herum in der Hoffnung, gefüttert zu werden, was aber in ganz Südafrika strengstens verboten ist. Hartmut hält mir die Wagentüre auf, damit ich meinen Rucksack herausholen bzw. darin kramen kann. In dem Moment spüre ich eine leichte Berührung auf Rücken und Kopf. Ehe wir richtig begreifen, was da abläuft, sitzt ein Pavian im Fahrerhaus, greift sich eine Plastiktüte und ist schon wieder draußen. Auf dem Dach des benachbarten Autos sitzend reißt er in Windeseile die Tüte auf und verschlingt in Sekunden die beiden Bananen, die erste schält er noch fachmännisch, die zweite frißt er samt Schale, denn schon kommt ein Ordner mit einem Stock bewaffnet und vertreibt den Dieb. Wir sind ordentlich erschrocken. Die Bananen gönnen wir ihm ja, daß wir uns aber trotz Warnung vor den Affen so überrumpeln lassen, ärgert uns schon. Hartmut ist noch so reaktionsschnell, daß er den Schwanz des Pavians beim Hereinspringen zu fassen bekommt, nachträglich betrachtet war das nicht ungefährlich, denn die Tiere haben scharfe Zähne.

Zum Leuchtturm am Cape Point fährt eine Bergbahn, aber wir laufen das kurze Stück. Von hier oben sehen wir weit in die False Bay, auf den Atlantik, die vielen Klippen und Felsen kaum aus dem Wasser ragend, den neuen Leuchtturm und nach Westen das "Cape of Good Hope". Man kann nachvollziehen, daß hier schon viele Schiffe gekentert und gesunken sind. Es ist -wahrscheinlich meist- sehr stürmisch hier oben und eine große Hilfe, daß der Weg von einer Mauer eingefaßt ist.

Gestern ist uns wegen der Wolken kein Foto mit beiden Leuchttürmen gelungen, so gehen wir heute denselben Weg zum Felsen "Kap der Guten Hoffnung" und machen unser Bild. Die Fynbos-Pflanzengesellschaften erscheinen uns heute im Sonnenschein noch schöner und bunter als gestern. Da sind große Flächen mit Mittagsblumen, kleine und große in weiß, gelb, rosa und pink, große Büschel reinweißer Strohblumen, Geranien, Gazanien, Namaqua-Gänseblümchen, blaue Astern und leuchtend gelbe Proteenbüsche. Auf den Fahrstraßen sehen wir viele Schildkröten und zweimal eine Schlange. Die Elen-Antilopen können wir heute nur in der Ferne ausmachen, dafür stellen sich einige Buntböcke in Positur fürs Foto.

Am Nachmittag fahren wir -immer noch im Reservat- zur Buffelsbai und zum Bordjiesrif, wo ein Meerwasserbecken Hartmut zu einem Bad verführt. Wir sind ganz alleine am Strand, doch als Hartmut sich umgezogen hat ist die Gegend plötzlich voller Leute, was ihn ärgert aber nicht von seinem Vorhaben abbringt.

Wir verlassen den Park endgültig und fahren auf die westliche Seite der Halbinsel. Kurz nach 16 Uhr sehen wir von oben am Berg den Ort Kommetjie unter uns in einer Bucht liegen. Es ist ein schöner Anblick und wir sind mit uns zufrieden, gerade diesen Platz zum Übernachten ausgewählt zu haben. Der ganz ordentliche Campingplatz ist von Hecken und niederen Bäumen umsäumt, so sind wir gut vor dem Wind geschützt, der vom Meer hereinbläst. Bei den Ablution-Blocks ist eine Eingangstüre mit "Strykkamer" beschriftet, dies ist ein Hausarbeitsraum mit Bügeltischen, Waschmaschinen usw.



Copyright © 1999 Hartmut Spahr. Alle Rechte für Texte und Fotos vorbehalten.