Südafrika-Karte, Klick mit Route (460 KB)
03907:55-08:10Bredasdorp Tanken 48 Ltr. R105 nach 340 Km
01508:30Napier
08009:30-12:45Hermanus Zentrum & Whale Watching from Clips
00713:00-15:00Onrus Caravan Park, nahe Hermanus
00815:15-18:15Hermanus Walbeobachtung von den Klippen
00918:30Ü: Onrus Caravan Park, nahe Hermanus
1582:40hTageskilometer und Fahrzeit

Cape Agulhas - Hermanus

Di. 28.10.1997

Wetter um: 06:30Sonnig ohne Wolken
Temperatur: 12:3027,9 °C
Temperatur: 15:0030,0 °C
Wetter tags: wolkenlos, nachm. hohe Schlierenwolken

Der Wind bläst die ganze Nacht beständig vom Meer und schaukelt uns wie in einer Wiege in den Schlaf. Um 6 Uhr scheint schon die volle Sonne und vor 7:30 Uhr sind wir schon wieder unterwegs. Über Bredasdorp, Napier und Stanfort fahren wir nach Hermanus. In der dortigen Tourist Information lassen wir uns beraten. Den empfohlenen Besuch eines Museums verwerfen wir bei diesem herrlichen Wetter. Stattdessen entscheiden wir uns für einen Rundgang durch die Abalone-Zuchtanstalt. Hier erfahren wir Erstaunliches über diese Tiere (Perlemoen). Zuvor dachte ich, es seien lediglich große Austern. Es sind zwar auch Mollusken, aber diese hier haben nur eine Schale und einen großen Fuß wie Schnecken. Sie ernähren sich von Kelp, den sie wie die Schnecken mit ihrer Raspelzunge abweiden. Dieser Kelp wächst hier massenhaft in dem relativ warmen Meerwasser. Abalone kommen noch vor in Kalifornien, Japan und Neuseeland, wo sie Pana genannt werden. Exportiert werden sie von hier:

  • lebend nach Europa
  • getrocknet nach China, wo sie als Aphrodisiacum gelten
  • in Dosen (canned) nach USA

Die Abalone können eine beachtliche Größe erreichen, nach zwei bis drei Jahren haben sie die optimale Größe.

Noch etwa eine Stunde spazieren wir den Klippenweg um die östliche Bucht von Hermanus entlang zum Whale Watching. Wir erkennen vier Wale (es handelt sich in der Kap-Region immer um den Südlichen Glattwal, auch Südkaper genannt, [Eubalaena australis] Familie der Bartenwale) träge im Wasser dümpeln. Einer von ihnen, der recht nahe dem Ufer liegt, streckt immer wieder seine Schwanz-Finne hoch aus dem Wasser. Dies tun die Tiere möglicherweise zum Temperaturausgleich oder sie weiden am Meeresgrund.

Um die Mittagszeit wird es zeimlich heiß, sodaß wir unseren Caravan Park, zu dem ein eigener Strand gehört, ansteuern. In einem Teil des Meeres, der durch Felsen von der Brandung geschützt liegt, ist Schwimmen möglich, was wir auch sogleich tun. Das Wasser aber ist noch so kalt (wir sind ja am Atlantischen Ozean!), daß es nur ein kurzes aber erfrischendes Bad wird. Wenigstens haben wir einmal in diesem Urlaub im Atlantischen Ozean gebadet. Später fahren wir nach Hermanus zurück, um das restliche Stück der Bucht zu umwandern. Diese ganze Bucht kann man auf einem bequemen Weg oben entlang der Klippen mit Bänken und Aussichtspunkten umrunden und dabei die Wale beobachten, die sich von Oktober bis Dezember zum Kalben hierher in das ruhige Wasser begeben. Wir können zunächst keine Wale ausmachen, dann erkennen wir einige Male Wasserfontänen, jedoch sehr weit entfernt. Am späten Nachmittag endlich sehen wir an gleicher Stelle wie am Vormittag eine Schwanzflosse hochsteigen und dann drei Wale springen, leider zum Fotografieren zu weit entfernt. In der Nähe des Ufers tummeln sich noch drei Robben. Der Weg um die Bucht ist ganz einmalig. Wenn wir morgen Zeit haben, wollen wir nochmals herkommen.

Auf dem Rückweg zum Camp kaufen wir im Spar-Markt zwei halbe Hähnchen und Patty Pans, eine Art Minikürbis, der ein wenig nach Zuccini schmeckt. Ich erkundige mich vor Ort, wie man dieses Gemüse zubereitet und so koche ich die 12 Stück etwa zehn Minuten im Salzwasser. Sie schmecken wirklich gut.

Wir sind jetzt insgesamt 6.153 Kilometer unterwegs!



Copyright © 1999 Hartmut Spahr. Alle Rechte für Texte und Fotos vorbehalten.