Zuerst tanken wir noch im Ort und kaufen im Post Office Briefmarken. Oudtshoorn ist eine ganz sympatische Stadt. Die Leute sind alle sehr freundlich, die Geschäftsstraßen breit und von Bäumen bestanden, die Häuser haben nett angelegte Vorgärten, eine Stadt zum Wohlfühlen. Gegen 9 Uhr sind wir unterwegs zum "Swartbergpas", eine Straße die Ende des 19. Jahrhunderts als Meisterleistung des damaligen Straßenbaus innerhalb von vier Jahren errichtet wurde. Eng schmiegt sich die Trasse an die Verwerfungen und Falten in den Gesteinsschichten und schlängelt sich in unzähligen und manchmal haarsträubenden Kurven nach oben und wieder nach unten. Diese Schotterstraße hat den Status eines nationalen Monuments, ist in sehr gutem Zustand und führt uns knapp eine Stunde aufwärts bis zur Passhöhe. Hier wie auch schon unterwegs genießen wir die Ausblicke auf die unter uns liegende Kleine Karoo. Am Pass pausieren wir und sehen auf der einen Seite die Kette der Swartberge mit der Ebene der Kleinen Karoo dazwischen, auf der anderen Seite in der Ferne die Hochebene der Großen Karoo. Hier oben treffen wir zwei ältere deutsche Damen, die sich ein Auto samt Fahrerin gemietet haben, um den Pass und die Aussicht zu erleben. Hinunter geht es steil durch eine wildromantische Schlucht eine Fahrstunde bis Prince Albert.

Die Swartberge (Schwarze Berge) sind gar nicht schwarz, sondern sie bestehen aus meist rötlichem Sandstein, dessen Schichtungen und Spalten mal waagerecht, mal vertikal verlaufen, mal in Bögen oder mehrfachen Faltungen. Beim Hinaufschauen erkennt man oft bizarre Muster. Prince Albert ist ein kleines Städtchen, aber voller Leben. Es ist ja auch kurz vor Geschäftsschluß am Samstag mittag.

Auf der Fahrt zurück über Oudtshorn und dann weiter nach Ladismith folgen vier weitere mehr oder weniger hohe Pässe und Abschnitte mit wundervollen Ausblicken. Am späten Nachmittag erreichen wir Ladismith und unser Camp. Dieser Platz ist sehr einfach, genügt aber unseren Ansprüchen, er kostet auch nur R20.