Südafrika-Karte, Klick mit Route (460 KB)
00707:35-07:45Grenzstation Maputsoe
03110:15Maseru kurzer Stadtrundgang
00311:00Tanken 24 Ltr. R50 nach 429 Km (low Oktan)
 11:15Grenzstation Maserubruck
040 Abzweig nach Marseilles !
11813:30Bloemfontein Tanken 57 Ltr. R126 nach 158 Km
01514:20-15:40Bloemfontein Botanischer Garten
04516:25Ü: Aventura Maselspoort
3596:15hTageskilometer und Fahrzeit

Ficksburg - Lesotho - Bloemfontein - Maselspoort

Sa. 18.10.1997

Wetter um: 06:00Sonnig wolkenlos, noch frisch
Temperatur: 15:0024,0 °C
Wetter tags: sonnig, leichte hohe Wolken, warm

Kurz nach 7 Uhr fahren wir ab nach Lesotho. Außer uns ist noch niemand wach im Camp, das Tor noch geschlossen, so fahren wir zu einem Nebenausgang hinaus. An der Grenze kommen wir schnell durch und auf beiden Seiten erhalten wir wieder eine Menge Stempel in den Reisepass. Uns fallen die vielen Menschen hier an der Grenze auf, die teils ausgelassen singen oder sich nach lauter Radiomusik bewegen.

In Lesotho fahren wir direkt auf die Berge zu nach Mapoteng und noch einige Kilometer weiter darüberhinaus, weil an dem Abzweig nach rechts kurz vor Mapoteng kein Hinweisschild steht. Da auch hinter Mapoteng kein Abzweig nach Teya-Teyaneng folgt und die Straße am Gebirge endet, kehren wir um und sehen tatsächlich kurz hinter Mapoteng aus unserer jetzigen Richtung (!) das Verkehrsschild nach Teya, wo es doch niemand braucht, weil aus der Richtung eigentlich kein Fremder kommen kann. Vielleicht machen sich die Bewohner einen Spaß, oder wollen Fremde zum Einkauf in die Stadt locken (einen Spar-Laden gibt es ja)? Über Teya-Teyaneng, einem quirligen Ort, erreichen wir bald auf den guten Straßen die Hauptstadt Maseru.

Das unabhängige Königreich Lesotho zeigt sich uns von der besten Seite -nicht nur des Wetters wegen. Das ganze Land wirkt sauber und ordentlich, nirgends liegt Müll, und die Menschen sind alle irgendwie beschäftigt. Sie arbeiten auf den sorgfältig angelegten Feldern, pflügen mit Traktoren oder transportieren irgendwelche Waren mit Eseln, Pferden oder Schubkarren. Noch nie haben wir so viele Schubkarren auf einmal gesehen, es scheint das gängige Transportmittel zu sein. Im Gegensatz zum Zulu-Land, wo die meisten schwarzen Einwohner auf den Straßen herumzulungern scheinen, sind wir von der Betriebsamkeit hier angenehm überrascht. Dazu passt die landschaftliche Schönheit Lesothos. Wir haben alles in allem den Eindruck, hier herrscht Ordnung und ein geregeltes Leben, die Menschen haben Arbeit und damit Geld für ihr Auskommen. In der Geschichte hat sich Lesotho immer aus allen Händeln Südafrikas herausgehalten und das war -wie es scheint- zum Wohle des Volkes. Dies war jedoch nur wegen der geologischen Lage des Landes möglich. Es ist ringsum von Bergen, den höchsten Südafrikas, umschlossen und noch heute nur über wenige Pässe erreichbar.

Maseru ist eine afrikanische Stadt mit 60 Tausend Einwohnern. Städtebaulich bietet sie nichts besonderes, zumindest finden wir nichts. An einem Ende der Einkaufsstraße stehen zwei hübsche grasgedeckte Häuser, in beiden werden Arts and Crafts, also landestypisches Kunstgewerbe, meistens Flechtarbeiten aus Stroh und Perlenketten verkauft. Wir fahren noch etwas mit dem WB herum, die Orientierung ist trotz vorhandenem Stadtplan nicht einfach, weil es kaum Straßenschilder gibt. An der Residenz des Königs kommen wir vorbei. Der Bezirk ist jedoch weiträumig mit hohen Mauern und Stacheldraht gesichert. Also nichts mit einem Staatsbesuch!

Wir spazieren noch eine Stunde durch die Einkaufsstraßen, verlassen dann Lesotho und fahren weiter nach Bloemfontein. Hier wollen wir das Camp mitten in der Stadt anfahren, das wir uns in unseren Unterlagen ausgesucht haben. Doch wir können es nicht finden und erst nach mehrmaligem Fragen erklärt uns schließlich ein Pförtner am Universitätseingang, daß dieses Camp vor wenigen Jahren zugunsten einer Wohnanlage geschlossen wurde. So müssen wir wieder einmal umdisponieren. Zunächst besuchen wir aber den botanischen Garten, der etwa 10 Km nördlich der Stadt liegt. Ich erhoffe mir Informationen über die Pflanzenwelt Südafrikas, vor allem Pflanzennamen. Außer, daß die seltsamen Bäume, die wir schon oft gesehen haben, Cabbage Trees und die Lilien, die Hartmut in St. Lucia fotografiert hat, Orange River Lily (Crinum bulbisperum) heißen, erfahren wir nichts Neues. Es fehlen einfach die Namensschilder an den Bäumen, Sträuchern und Blumen. Vieles kennen wir ja nun auch schon:

  • Agapanthus
  • Mittagsblumen
  • Clivien
  • Gazanien
  • Gerbera
  • Aloen
  • Agaven
  • Eukalyptus
  • verschiedene Akazien

Dieser botanische Garten ist mehr ein schön angelegtes Erholungsgebiet für die Stadtbevölkerung, wo sie auf guten Wegen spazieren und -was hier in Südafrika sehr wichtig zu sein scheint- in einer Braai-Area grillen können.

Nach zwei Stunden Spaziergang machen wir uns auf nach Maselspoort, wo es zwei Campingplätze geben soll. Der preiwertere Platz ist belegt, es ist schließlich (Grill-) Wochenende, der andere ein Aventura Camp mit vielen Freizeiteinrichtungen, angefangen beim Schwimmbad mit Riesenrutsche über Angelplätze am Fluß usw., die wir gar nicht brauchen, aber mitbezahlen müssen. Alle diese Aventura-Plätze sind Spitze, die sanitären Einrichtungen tadellos und komfortabel.

Zum Abendbrot haben wir heute ein Fertiggericht: Hühnerbrust in einer pikanten, scharfen Tomatensoße. lecker und werden wir, so wir finden, wieder kaufen. Zwei Postkarten schreibe ich noch, an Ulrich zum Geburtstag und an Erhard und Anna.

Anmerkungen:

Auf allen Campingplätzen gibt es in Südafrika und zwar für jeden Stellplatz extra eine Braai-Area mit unterschiedlicher Einrichtung. Es ist entweder ein ebenerdiger Feuerplatz, meist aber eine Feuerstelle in Arbeitshöhe mit Feuerrost für Holzbefeuerung. Diese Grillplätze sind sehr beliebt und werden vor allem am Wochenende rege in Anspruch genommen. Dann kommt nämlich der Südafrikaner mit Sack und Pack samt Familie zum Campingground meist als Tagesgast mit geringer Gebühr, um dem Volkssport des Grillens nachzugehen. Bei den Übernachtungsgästen geht das schon vor 7 Uhr morgens los mit Booreworst, Spiegeleiern mit Speck, Grillfleisch usw. Solche Braais gibt es auch als große, flache Pfannen für Gasbetrieb, wie wir sie bereits in den Tea Room und Picknick Areas im Krügerpark gesehen haben.



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