Südafrika-Karte, Klick mit Route (460 KB)
 07:30-07:45Drakensville Tanken 45 Ltr. R99 nach 421 Km
03409:00Wanderung zum Amphitheater / Tugela Gorge
  Weglänge: 17 Km
  Gehzeit : 4 Std. 10 Min.
  Aufstieg: 300 m
  Abstieg : 300 m
 13:10Rückkehr über Tendele Lodges / Camp
  Mittag: Parkplatz bei Tendele
 13:30Abfahrt zum Golden Gate Highlands NP
10215:05-15:25Basotho Cultural Village
01615:50Lichen Pass 2.041 m
00716:00Ü: Glen Reenen Camp Site (ca. 2.000 m hoch)
1593:25hTageskilometer und Fahrzeit

Drakensville - Royal Natal & Golden Gate Highlands NP

Do. 16.10.1997

Wetter um: 06:00Stark bedeckt mit Aufhellungen
Temperatur: 15:0011,7 °C im WB
Temperatur: 17:0012,7 °C im WB
Wetter tags: stark bewölkt, trocken, > 15°C, leichter Wind

Um 6 Uhr stehen wir auf, es regnet nicht, das Termometer zeigt 9,2°C. Nach einer heißen Dusche und gutem Frühstück fahren wir vor 8 Uhr los zum "Royal Natal National Park". Schon von weitem sehen wir die grandiose Bergkulisse des "Amphitheaters" und wir fahren direkt darauf zu. In der Nacht ist dort oben in 3.000 Metern Schnee gefallen, denn die Gipfel sind ganz weiß. Auch ohne Sonne genießen wir die herrlichen Ausblicke von jeder Straßenbiegung, denn es geht ziemlich bergan.

Wir gehen mal davon aus, daß es heute trocken bleibt, und starten, nachdem wir am Gate die obligatorischen R6 p.P. gezahlt haben, zu unserer Wanderung. Lt. "BLV-Führer Natur" ist der Trail einer der schönsten Wanderungen Südafrikas. Der Autor hat nicht übertrieben. Es ist ein wirklich gut ausgebauter, breiter Weg, gut zu gehen, nur mit leichtem Anstieg immer über dem Tugela Fluß in etwa 2.000 Metern Höhe. Auch ohne Sonne zeigt sich die acht Kilometer breite, über eintausend Meter senkrecht aufragende große Randstufe des Amphitheaters in bestem Licht und die Felsmassive zeichnen sich ganz plastisch ab. Wir kommen der Felswand immer näher, bis wir nach knapp zwei Stunden das Ende des Weges am Tugela Gorge erreichen. Von zwei Seiten hat sich der Fluß tief in den Granit eingegraben und schießt mit Getöse über große Felsen und kleine Steine durch sein Flußbett. Verschiedene kleine Wasserfälle plätschern von den umliegenden Felskanten und durch die linke Schlucht können wir den hohen Tugela Wasserfall sehen. Vielleicht kann man noch etwas weiter bis zu den Fällen gelangen, dazu muß man aber über die Steine im Flußbett gehen, was nicht ohne nasse Füße abgehen kann und ich denke, daß nach den heftigen Regenfällen der Fluß heute besonders viel Wasser führt. Also setzen wir uns auf die Steine am Gorge, verspeisen unseren Proviant und genießen den Anblick dieser gewaltigen Kulisse.

Auf dem Rückweg treffen wir insgesamt 17 Wanderer. Doch wir waren heute die ersten. Zum Abschluß und nach einem Kilometer Umweg besichtigen wir noch das Tendele Camp, eine Hotelanlage mit hübschen grasgedeckten Rundhütten, hier Chalets genannt. Auch dies eine Luxusanlage. Zurück im WB wärmen wir uns mit heißem Tee und sind nach 17 Kilometern Wanderung im Trockenen mit uns zufrieden.

Unser Tagesziel ist der Golden Gate Highlands National Park. Der Weg dorthin führt zuerst wieder nach unten in die Ebene, durch die Hügelregion Little Switzerland, um den riesigen Sterkfontein Dam herum nach Westen und wieder hinauf in die Hochebene. Die Landschaft ändert sich völlig, als wir die Grenze zum Freestate überfahren. Wir kommen durch schier endloses Farmland, das kaum besiedelt ist. Wir befinden uns jetzt auf einem Hochplateau, Sandsteinfelsen mit ausgewaschenen Nischen und Höhlen rund herum. Auf dem Wege liegt "Basotho Cultural Village". Das buntbemalte Eingangstor lockt uns an und wir wollen das Dorf besichtigen. Eine Führung wird angeboten, aber es ist uns zu kalt und windig, um hier in der Freilichtanlage lange herumzugehen, das Thermometer im WB zeigt 11,7°C.

Gegen 16 Uhr treffen wir im Camp "Glen Reenen" ein und genehmigen uns zuerst einen heißen Kaffee. Im nahegelegenen Shop ergänzen wir unsere Vorräte und essen zum Abendbrot Eier mit Speck. Rückblickend haben wir heute einen besonders attraktiven Tag erlebt.

Kurz nach uns trifft eine Gruppe mit Bus und Zelten ein, die "Karibu Safari". Nicht ganz passend, dieser Name für Afrika. Die Teilnehmer bauen uns gleich gegenüber ihre Zweimannzelte auf und beginnen sofort mit der Zubereitung ihres Abendessens. Ihr Reiseführer scheint uns etwas muffig, vielleicht stehen wir auf "seinem" Standplatz? Jetzt ist es hier im Hochland recht frisch am Abend.



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