Südafrika-Karte, Klick mit Route (460 KB)
00608:20-08:30Himeville Tanken 25 Ltr. R55 nach 162 Km
02610:15Sani Pass Posten
 10:30Rückfahrt Ri. Himeville
02611:40Abzweig zur Fahrt entlang der Drakensberge
03212:35-13:10Mittag: Beim Abzweig zum Loteni Nature Reserve
11816:30Ü: Hillside
2077:15hTageskilometer und Fahrzeit

Himeville - Entlang der Drakensberge - Hillside

Di. 14.10.1997

Wetter um: 08:00Stark bedeckt, tiefhängende Wolken
Temperatur: 14:0023,5 °C
Wetter tags: bewölkt, ab Mittag sonnige Abschn., trocken

Die Herde Bleßböcke beim Camp ruht noch verstreut im Gelände unter Büschen und Bäumen, unter einer Baumgruppe liegen die vier Weißschwanzgnus, nur der einzelne neugierige Bleßbock, der uns gestern schon die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen hat, schaut über die Hecke zu uns herüber, als wir in Richtung Sani Pass aufbrechen. Die Vögel sind schon sehr munter:

  • bunte Schwalben
  • Hornbill
  • Rotflügelstar
  • Maskenweber

Beim Postoffice werfen wir sechs Postkarten (vorgestern geschrieben) ein und biegen kurz nach Himeville auf die Schotterpiste in die Berge ein. Die Temperatur um 7 Uhr war 13°C, jetzt um 9 Uhr ist sie schon auf 18°C gestiegen. Die Sonne versucht durchzukommen und die schroffen Berggipfel im engen Tal sind klar zu erkennen. Diese Gipfel sind alle knapp unter 3.000 Meter hoch, unsere Piste dürfte auch bei 1.500 m oder noch höher liegen. Nach 11 Kilometern erreichen wir das luxuriöse Sani Pas Hotel. Für R5 p.P. können wir die Anlage besichtigen. Diese ist sehr schön im Gelände gelegen bzw. diesem angepasst und hier bieten sich eine Menge sportlicher Betätigungen an wie Schwimmen, Reiten, Golf, Tennis usw.

Jetzt sind es noch 15 Km bis zum Grenzposten. Die Piste wird immer abenteuerlicher und enger. Entgegenkommen darf uns jetzt keiner! Am Grenzposten dürfen wir nicht weiterfahren, denn die eigentliche Passstraße ist nur für Allradfahrzeuge zugelassen, sicher aus gutem Grund. So streifen wir, bevor wir wieder zurückfahren, ein wenig nach Pflanzen usw. herum. Die steilen Hänge der Granitberge sind übersäht mit rot- und weißblühenden Protea-Bäumen und Erika. Hier am Grenzposten finden wir niedere Akazien und Eukalyptusbäume.

Wir fahren jetzt in nördlicher Richtung an den Drakensbergen entlang. Die Piste ist und bleibt den ganzen Tag lang abenteuerlich, dafür haben wir aber auch bei der Fahrt über die vielen großen und kleinen Pässe fantastische An- und Ausblicke. Leider ist für Fotos das Licht zu schlecht. Nachmittags begegnen wir einer Herde von ca. 50 Bergpavianen, die sich auf einer Almwiese tummeln.

Unser Tagesziel ist der Campingplatz "Injasuti", den wir gemäß unserer Detailkarte durch den "Giant's Castle Game Reserve" auf einem Schotterweg erreichen müssen. Am Gate werden wir vom Ranger eines besseren belehrt, denn es führt kein Fahrweg durch den Park und außen herum hätten wir noch 97 Kilometer zu fahren. Also machen wir mit einer nicht ganz neuen Erfahrung, daß die Angaben in den Karten mit Vorsicht zu genießen sind und daß man immer eine Alternative in petto haben sollte, kehrt und fahren in das nahegelegenen Camp "Hillside". Die Rezeption ist nur vormittags besetzt, also suchen wir uns als einzige Gäste einen schönen Platz mit Aussicht. Rund um uns herum ragen steile und mächtige Berge auf, mehr Natur kann man nicht haben. Gegen 21 Uhr gibt es, wie schon gestern abend, ein Gewitter mit heftigem Regen.

Anmerkungen:

Dieser Platz hat auch keinen Stromanschluß, aber heißes Wasser zum Duschen, Waschen und Spülen gibt es über die installierten Gasgeräte. Die sanitären Anlagen sind immer einwandfrei, bzw. bestens wie hier. Wir finden diese Situation in fast allen Parks, den Nationalparks, Nature Reserves, Game Reserves und Nature Resorts.

Zu Registrierkassen und Personalcomputern fällt uns auf:

  1. Selbst in den kleinsten Geschäften sind Registrierkassen oder Kassencomputer installiert. Sie haben alle gemeinsam, daß sie das Rausgeld anzeigen. Daß Südafrikaner, vor allem Schwarze, Probleme mit dem Rechnen haben, ist uns schon mehrfach begegnet.
  2. An den Grenzstationen zu den Königreichen Swaziland und Lesotho sind auf beiden Seiten der Grenze jede Menge PC's installiert. Aufwendig werden alle Daten vom Reisepass und das Autokennzeichen eingetippt (nach Einfingersuchsystem, alle Grenzer sind Männer!). Nach den obligatorischen Stempeln im Reisepass gibt es dann einen Schnipsel Papier, auf dem das Autokennzeichen handschriftlich notiert ist. Dieser Schnipsel gilt, auch wenn das Autokennzeichen nicht ganz stimmt, als Ausweis zum Überschreiten der Grenze! Auf der Gegenseite läuft das gleiche Spiel ab! Und ebenso bei der Ausreise. Die Computer der selbständigen Königreiche sind demnach nicht vernetzt und die auf seiten Südafrikas auch nicht. Warum also der Einsatz von PC's? Keine Ahnung! Auswerten kann man die Daten so nur im Nachhinein. Am Grenzposten zum "Sanipas", wo heute nichts los ist, stehen vier PC's, zwei davon sind eingeschaltet, obwohl der Strom hier mit einem Dieselgenerator erzeugt werden muß! Schiere Verschwendung!



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