St. Lucia - Cape VidalDo. 09.10.1997
Heute morgen wollen wir gar nicht aufstehen, denn es regnet Bindfäden. Trotzdem verlassen wir später im Trockenen den Platz und fahren zum Crocodile Center. Es stellt sich als ein nicht sehr großes Aquarium heraus. Das können wir uns ersparen. So machen wir uns stattdessen in Wanderklamotten auf den Imvubu Trail. Der Pfad führt durch Grasland mit einzelnen Büschen und Bäumen in Richtung Estuary (Mündung), durch ein Protea-Feld und knöcheltief durch Sumpf und Wasser. Wir verhalten uns leise und gehen sehr vorsichtig, denn vor Hippos wird gewarnt. Überall sehen wir ihre Spuren und Trampelpfade. Wir haben fast die Mangroven und damit den Fluß erreicht, als uns ein warnendes Grunzen aus dem Gebüsch erstarren läßt. Auf eine für uns fast chancenlose Begegnung mit einem Flußpferd wollen wir es nicht ankommen lassen. Wahrscheinlich hat uns das Quatschen der Schuhe in den Pfützen verraten und das Hippo gestört. So schleichen wir uns, ohne daß wir im sumpfigen Gelände noch ein Geräusch machen, langsam zurück, bis wir uns in Sicherheit wägen. Nach zwei Stunden sind wir am Ausgangspunkt zurück. Bis auf einen kurzen, leichten Schauer ist es trocken geblieben. Das Laufen hat uns nach zwei Tagen Autofahrt gut getan. Auf einer Sandpiste fahren wir jetzt über 30 Km (angegeben sind 20!!) nach Cape Vidal. Wir benötigen dazu eineinviertel Stunden. Der Campingplatz ist sehr einfach und ohne Stromanschluß. Wir wollen einen heißen Tee zubereiten, aber das Wasser hier ist ungenießbar. So wollen wir noch ein wenig die Gegend erkunden und dem Umvubu Trail folgen. Aber der dichte Wald ist uns unheimlich (gewarnt wird beim Einstieg vor Hippos, Rhinos, Büffel und Leopard!!) wir treffen jedoch lediglich zwei Kudus und einen Riedbock, daß wir auch hier den Rückwärtsgang einlegen und lieber den Rest des Nachmittags am Indischen Ozean verbringen und dem einsamen Sandstrand mit seinen hohen bewaldeten Dünen entlang folgen. Der Ozean ist ziemlich wild mit hoher Brandung und weißen Schaumkronen, der Strand sauber und ohne Wohlstandsmüll. Das Rauschen des Meeres wird uns heute in den Schlaf wiegen. |
Copyright © 1999 Hartmut Spahr. Alle Rechte für Texte und Fotos vorbehalten.