Südafrika-Karte, Klick mit Route (460 KB)
00308:20-08:45Pinnacle Rock
00609:00-10:15God's Window, Rundgang durch Regenwald
00210:20-10:30Wonderview, Blick auf Lowveld
01010:45-11:30Lisboa Falls, Pflanzenfotos u. Orchis
00811:40-12:00Berlyn Falls, Pflanzenfotos u. Echse
02812:30Bourke's Luck Potholes
 12:30Mittag: Käsebrot auf dem Rastplatz
 12:45-14:30Rundweg durch das Gelände des Blyde Rivers
01014:40-14:55Aussichtspunkt in den Blyde River Canyon
00815:10-15:30Ausblick auf die Drie Rondavels
01116:00Ü: World's End: Aventura Blydepoort
0862:15hTageskilometer und Fahrzeit

Graskop - Panorama Route - Blydepoort

Do. 02.10.1997

Wetter um: 08:00Sonnig, leicht bewölkt, feucht
Temperatur: 08:00> 20,0 °C
Temperatur: 13:00 30,0 °C
Wetter tags: Nebelschwaden am Canyon, dann sonnig u. heiß

Die ganze Nacht hat es geregnet und so ist es früh ein wenig kühl und sehr feucht. Aber die Sonne schafft mächtig an dem Problem. Heute haben wir nur wenig zu fahren, da wir den ganzen Tag für den Blyde River Canyon entlang der berühmten Panorama Route in den Drakensbergen (Drachenberge - so wie sie auch aussehen) eingeplant haben.

Unser erstes Ziel, The Pinnacle, ein einzelner Felsen aus festerem Gestein als die Umgebung mitten im Canyon steil aufragend. Die Sonne steht für Hartmuts Fotos gerade richtig, als die warmen Nebelschwaden einmal aufreißen. Schon hier können wir erkennen, wie zerklüftet und tief der Canyon des Blyde River ist.

Zweiter Halt beim Jock's View. Hier können wir nicht tief hinuntersehen, weil über dem Lowveld dichter Nebel liegt. Bei God's Window und im Rain Forest ist die Sicht gleich Null. Nebelschwaden kommen noch oben über den Rand des Canyon und hüllen uns ein. Wir schieben dies auf den nächtlichen Regen und haben eigentlich keine Hoffnung auf Besserung. So steigen wir weiter hinauf und durch den Regenwald entlang der Abbruchkante und genießen den Anblick der Pflanzen, Blüten und Bäume. Alles hier erinnert uns sehr an Neuseeland: Farnbäume, Teatrees, außerdem Bromelien und ein Teppich von Clivien, die ihre Blütenstengel in die Höhe schieben. In einem Monat muß es hier wunderbar aussehen. Ich kann mir all die feuerroten Blüten vorstellen. Wir lassen uns Zeit mit dem Rückweg und langsam verzieht sich der Nebel und wir können bereits hohe Bergzüge und eine Hügellandschaft in der Ferne sehen. Als wir wieder an den zahlreichen Aussichtspunkten beim God's Window vorbeikommen, verschlägt es uns fast die Sprache. Eine sagenhafte Aussicht tut sich vor uns auf, grandiose Felsen, der dichte Regenwald des tiefliegenden Lowveld und ganz unten -vielleicht 800 Meter tief- ein Rinnsal, der Blyde River. Es ist fast unvorstellbar, daß ein so kleiner Fluß ein so großen Gebiet auswaschen bzw. formen kann. Von Aussichtspunkt zu Aussichtspunkt wird das Panorama auf das Lowveld und den Canyon immer atemberaubender, so auch am Wonder View.

Die Fahrt führt uns weiter zu Flüssen und Wasserfällen, die letztlich weit unten im Blyde River münden. Hier an den Lisboa Falls wandern wir am gegenüberliegenden Hang entlang und finden viele interessante Pflanzen und auch eine Orchidee. Vielleicht können wir diese anhand des Fotos nachträglich bestimmen!? Sehr schön jedenfalls sind die vielen Gladiolen und Zwiebelgewächse, die uns aber unbekannt sind. Dieser Trockenhang ist darüberhinaus noch übersät mit kleinen Termitenbauten, die hart wie Beton sind. Der nächste Wasserfall nennt sich Berlyn Fall, den wir von der oberen Kante betrachten. Im oberen Gewässerlauf finden wir eine Menge sehr großer Kaulquappen. In einer Steinspalte betrachten wir eine kleine Echse, grau-schwarz mit orangefarbener Unterseite.

Alle diese Sehenswürdigkeiten folgen dicht aufeinander, nur wenige Kilometer voneinander entfernt. Nun fahren wir wieder eine knappe halbe Stunde bis zum nächsten Highlight: den Bourke's Luck Potholes. Zuerst schauen wir uns im Informationszentrum die Tiere und Vögel der Gegend und deren Lebensräume in einer Ausstellung an. Viele dieser Tiere sind uns schon zuvor in Freiheit begegnet, so der Rotflügel-Star, der Maskenweber, die Meerkatzen (Velvet Monkey) oder Bluap, Ibis u.a. Der Weg zu den Potholes führt über Brücken über den hier schmalen und tief eingeschnittenen Canyon (30 m). Wir klettern über Felsen und begegnen dabei drei verschiedenen Echsenarten.

Auf der Fahrt zum Tagesziel liegen noch zwei weitere Aussichtspunkte am Weg: Lowveld View und Drie Rondavels. Die Sonne steht jetzt genau auf dem gegenüberliegenden Bergmassiv und läßt die Felsen rot und grün leuchten. Die Rondavels liegen jetzt in bestem Licht für Fotos. Tief unten glänzt der blaue Blyde River, der ab und zu auch mal breiter wird und sich in Nebenarme teilt und den Blydepoort, einen riesigen Stausee, bildet. Wir sind begeistert von diesem Anblick, denn so herrlich konnten wir es uns gar nicht vorstellen.

Gegen 16 Uhr erreichen wir das Camp "Aventura Blydepoort", mit R64 die Nacht das bisher teuerste Camp. Es ist aber auch exclusiv hier in den Lodges, alles ist äußerst gepflegt und tadellos.

Von unserem Standplatz aus gehen wir noch ca. eine halbe Stunde zum heute letzten Aussichtpunkt mit Namen World's End. Hier schaut man wieder auf die Drie Rondavels, den Blydepoort und die in weite Ebene des Lowveld hinter der letzten Gebirgskette. Auf einer Felsspitze gleich neben uns sitzt in der Abendsonne ein Klippschliefer (Rock Rabbit) und auf dem Rückweg begegnen wir einem großen Pavian (Baboon). Er kramt bei den Lodges zuerst in einer Abfalltonne, von wo er durch ein vorbeifahrendes Auto vertrieben wird. Darauf trottet er über die Straße und versucht durch ein offenes Fenster in eine Lodge einzudringen. Ein fliegender Pantoffel jagt ihn dann endgültig in die Flucht.

Wieder im Camp, ist ein "Hotel auf Rädern" von Rotel-Tours angekommen und wir denken, das können doch nur Deutsche sein. So ist es auch. Später lernen wir einige kennen. Sie haben in 4 Wochen sehr viel gesehen und erlebt. Von Johannesburg über Graaff-Reinet zur Gartenroute, Kapstadt, Namibia, Etoscha-Pfanne, Victoria-Fälle, Kruger Park. Am Sonntag fliegen sie von Johannesburg zurück nach Frankfurt.

Anmerkung:

An (fast) allen Aussichtspunkten bieten schwarze Frauen Andenken, verschiedene Arten Nüsse und kunsthandwerkliche Gegenstände an, immer dieselben Sachen: aus Holz und Stein geschnitzte Tiere, Ketten, Dosen, menschliche Figuren und auch Lederwaren. Die Frauen sind nie aufdringlich, sondern sitzen den ganzen Tag da und warten auf Kundschaft.



Copyright © 1999 Hartmut Spahr. Alle Rechte für Texte und Fotos vorbehalten.