09:00Abreise von der Farm Syðra Langholt
  Fahrt zum Gullfoss
  Besuch des Thermalgebietes und des gr. Geysir
  Haukaladur-Gebiet
  Fahrt zum Þingvellir-Nationalpark
  Þingvellir-Nationalpark
  Þingvallavatn-See
  Almannagja-Schlucht
  Fahrt nach Reyjavík
  Einkaufzentrum "Kringlan"
  Abschiedsabend im "Argentina"
  Ü: 125 Reykjavík, Gästehaus Laugavegur
  Ü: Laugavegur 101, Tel.: (00354) 562 6101

Gullvoss --> Thermalgebiet --> Reykjavík

Do. 10.08.1995

Wetter um: 08:00Stark bedeckt, regnerisch
Temperatur: 08:00> 6°C
Wetter tags: Stark bedeckt, leichte Schauer, windig
   14:00 Uhr 11,0°C in Reyjavík, trocken

 
Brigitte     Hartmut

Island Tours:

Gullfoss - Geysir - Þingvellir

Drei der ganz großen Sehenswürdigkeiten, die wir auf der Rückfahrt nach Reykjavík besichtigen, sind der "Goldene Wasserfall" Gullfoss, der sich über mehrere Fallstufen in eine tiefe Schlucht stürzt, das Thermalgebiet der sprudelnden Geysire und der Þingvellir Nationalpark, der nicht nur aus geologischer Sicht interessant ist. Im Jahre 930 wurde hier das erste demokratische Parlament der Welt gewählt.

Hartmut:

Die gesamte Fahrstrecke unserer 12-tägigen Rundreise beträgt 2.492 km.

Brigitte:

Unser letzter gemeinsamer Tag beginnt kühl und regnerisch. Am Gullfoss halten wir uns, des Wetters wegen, nur kurz auf. Wir laufen über einen verhälnismäßig breiten Fußweg bis auf einen Felsen inmitten des Wasserfalles (Goldener Wasserfall). Der Bauer, auf dessen Land der Gullfoss liegt, verkaufte den Wasserfall für 5.000 Kronen an einen Engländer, der hier ein Wasserkraftwerk bauen wollte. Aber seine Tochter nahm einen Rechtsanwalt, dem es gelang, den Kauf rückgängig zu machen. Seither gehört das Gebiet dem isländischen Staat. Zu Ehren der streitbaren Dame steht hier ihr Ehrenmal. Der Gullfoss ist sehr breit und ungeheure Wassermassen stürzen über zwei Kaskaden (ca. 18 m und 12 m hoch) 30 m in die Tiefe. Er gilt als Islands schönster Fall. Völlig durchnäßt vom Regen und den Fontänen des Gullfoss steigen wir wieder in den Bus. Wir brauchen uns gar nicht auszuziehen, denn nach ein paar Minuten Fahrt sind wir schon im Thermalgebiet, im Haukadalur. Das Gebiet erstreckt sich über etwa 3 qkm. Zuerst kommen wir zum Großen Geysir, der allen Springquellen der Welt den Namen gegeben hat. Er ist 1294 zum ersten Mal ausgebrochen. Davor war hier nur eine heiße Quelle. Die Ausbruchshäufigkeit war sehr unterschiedlich, mal 3-mal täglich, mal alle halbe Stunde, dann wurden die Abstände immer größer und änderten sich auch nach jedem Erdbeben. Seit 1905 springt er gar nicht mehr.

Der Strokkur, Butterfass genannt, ist noch sehr aktiv. Alle 5 bis 6 Minuten schleudert er eine Wasserfontäne bis zu 20 m in die Luft. Wir beobachten einige kleine sowie größere Ausbrüche. Auch hier regnet es heftig und wir müssen uns kräftig gegen den Wind stemmen, es ist etwa 6°C kalt. Es gibt noch etliche kochende und wallende und spritzende Wasserbecken wie den "Litli Geysir", den "Litli Strokkur" (das kleine Butterfass), "Fata" (Eimer), "Blesi" und andere.

Zur Mittagspause fahren wir nach Þingvellir. Ein großer Reisebus ist vor uns an der Tankstelle angekommen und alle Plätze in dem kleinen Gastraum sind besetzt. Die Leute haben Versperpakete und Kaffee mitgebracht und kaufen so gut wie nichts beim Wirt und lassen teilweise noch ihren Abfall da. Hartmut findet das unverschämt.

Wir sind jetzt am Nordufer des Þingvallavatn, Islands größtem See. Er ist sehr tief und ohne Ufervegetation. Deshalb halten sich auch keine Wasservögel hier auf. Doch auf den kleineren Nebenseen soll es Eis- und Sterntaucher geben. Bei dem Regen sehen wir jedoch nichts. Auch die hier vorkommende Kuckucksblume sehen wir nicht.

Nun kommen wir in das eigentliche, geschichtsträchtige Gebiet von Þingvellir und Almannagja (Männerschlucht). Hier wurde seit 930 das Alþing abgehalten. Durch eine schöne Schlucht wandern wir über einen Wasserfall hinüber ans andere Ufer, wo uns der Bus erwartet. Die eine Seite dieses Gebietes liegt geologisch gesehen auf der Nordamerikanischen Platte, der andere Grabenrand in ca. 8 km Entfernung auf der Eurasischen Platte. Diese beiden Platten driften hier im Jahr ca. 2 cm auseinander.

Bei etwas besserem Wetter hätte das heutige Programm längere Zeit in Anspruch genommen. So aber sind wir schon um 14 Uhr zurück in Reyjavík. Kurz vor der Stadt sehen wir einen Gerfalken. Vorbei am Haus Halldor Laxnes fahren wir noch zum Rathaus, wo wir gemeinsam an dem großen Relief Islands unsere Reise noch einmal nachvollziehen. Am Hotel "Laugavegur" angekommen, verabschieden wir uns von unserem ausgezeichneten Fahrer Gummi, der gleich am Abend die nächste Rundfahrt beginnen muß. Wir checken ein und starten sofort zu Fuß zum Einkaufszentrum "Kringlan". Wir wollen einige Kleinigkeiten zum Mitbringen einkaufen. Aber das Angebot ist eher mäßig und vor allem viel zu teuer, sodaß wir unverrichteter Dinge wieder zum Hotel zurück marschieren. Ab 19:30 Uhr sind wir mit Gummi im Lokal "Argentina" zum gemeinsamen Abschiedsabend verabredet. Vorspeise hier: Fischspießchen auf Nudeln. Hauptgericht: Filetsteak mit Kartoffel i.d. Schale. Nachtisch: Schokoladeneis. Getränke: je ein Bier und Wasser. Preis: 4.900 IKr für uns beide (dies ist ein Sonderpreis!). Den unvermeidlichen Kaffee nehmen wir im sog. Cognac-Zimmer ein. Wir sitzen noch einige Zeit zusammen und verabschieden uns dann kurz vor Mitternacht. Gummi, Mathias, die zwei Stefans, Petra, Anneliese, Anke und Anne gehen noch in eine nahe Bar.

Die Temperatur in Reykjavík ist wieder 11°C, wie bisher immer hier.



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