Südafrika-Karte, Klick mit Route (460 KB)
 06:00-12:20Safari im offenen Geländewagen
 07:50Hartmut entdeckt Leopard
 09:00Am Monolit Shabini
 09:30-10:00Pretoriuskop
 11:00Herde mit über 60 Büffeln
 12:00Acht Elefanten am Transport Dam
 12:20Skukuza
  Abend: Fast Food im Restaurant
  Ü: Skukuza Camp
    Tageskilometer und Fahrzeit

Kruger NP: Mit Rangerin Sandra auf Safari

Mo. 06.10.1997

Wetter um: 04:40 
Temperatur: 10:00%equiv; 35,0 °C im Schatten (Pretoriuskop)
Temperatur: 13:00> 40,0 °C
Wetter tags: sonnig ohne Wolken, sehr heiß

Um 5:30 Uhr sollen wir an der Rezeption sein. Wir warten bis fünf Minuten vor sechs, dann kommt eine nette junge Dame, die Rangerin namens Sandra, mit einem Geländewagen angefahren. Sie ist unsere Führerin. Wir besprechen die möglichen Routen und da wir schon fast überall hier waren entscheiden wir uns für Pretoriuskop (Route H11 - S1 - S7, Rückfahrt: Numbi Road H1-1), wo wir auch morgen nicht hinkommen. Weil das Gras dort weniger nahrhaft ist, leben zwar weniger Tiere dort, aber Landschaft und Flora seien sehr interessant.

Wir fahren zunächst auf der H11 in Richtung Westen. Wir sehen einige Male Duiker, Steinböcke und kleinere Gruppen Impalas. Es erweist sich als Vorteil, daß wir alleine diese Safari machen, denn wir können Fragen stellen und erhalten ausführliche Antworten. Im Kruger Park leben ca. 180.000 Impalas. Es gibt Junggesellen-Herden und z.Zt. sammeln sich die Herden mit weiblichen Tieren. Sie sind, obwohl so gut wie nicht erkennbar, hochschwanger und werfen Ende diesen Monats bis Mitte November -je Herde alle gleichzeitig innerhalb von sieben Stunden- ihre Kitze. Die Räuber warten schon darauf, doch da es viele Jungtiere auf einmal gibt, überleben einige. Wir kommen an einer "Nursery for Plants and Birds" vorbei und nehmen uns vor, diese am Nachmittag selbst zu besuchen.

Einige Frankolins wuseln über die Straße. Immer wieder begegnen wir einzelnen oder mehreren Kudus. Die Hörner der männlichen Kudus bekommen mit dem Alter weitere Windungen. Je mehr Windungen, um so älter das Tier. Im vergangenen Jahr verendeten sehr viele Kudus an einer für diese tödlichen Krankheit. Zum Ausgleich gibt es in diesem Jahr verhältnismäßig viele Junge, sodaß sich der Bestand bald wieder erholt haben wird.

Giraffen sind einzeln, meist aber in kleinen Gruppen zu sehen. Obwohl wir viele Begegnungen haben, ist es immer wieder schön, diesen majestätischen und grazilen Tieren zuzuschauen. Sie sind uns manchmal so nahe, daß wir die von Zecken und sonstigem Ungeziefer übersäte Haut betrachten können und meist sind darauf Madenhacker (Oxpeckers) bei der Arbeit. Die unterschiedliche Intensität der Zeichnung ist altersbedingt und wird dunkler.

Seit wir den Nationalpark betreten haben, wundern wir uns über gesponnene Gebilde von 10 bis 15 cm Durchmesser, die an Sträuchern und Büschen hängen. Dies sind Gemeinschaftsnester von Spinnen, erklärt uns Sandra.

Die Landschaft entlang dieser H11 ist geprägt von dürrem Gras und stacheligen Akazien. Wir biegen jetzt auf eine Schotterpiste in Richtung Numbi ein und unversehens ändert sich das Landschaftsbild. Nun sehen wir viele Marulabäume, Knob-Thorn, Akazien und Wisteria mit blauen Blüten. Ab und zu sind wir umgeben von betörendem Duft blühender Akazien, Jasmin und Gardenia. An Vögeln erkennen wir Hornbills, Forktailed Drongo, Glossing Starlings, Longtailed Shrike, Black haded Oriel, Swallows und Lila Breasted Roller (Racke). Den Straßenrand bildet hohes Thatch-Gras, mit dem überall die Hütten gedeckt sind (wie bei uns mit Riedgras). Diese Dächer sind nicht lange haltbar und müssen ständig ausgebessert werden. Wieder sehen wir ein neues Tier, eine Rappenantilope.

Am Weg stehen jetzt "Silver Clusted Trees". Die Blätter leuchten silbrig und große Bäume sehen aus als würden sie blühen. Im hohen Thatchgras entdeckt Hartmut um 7:50 Uhr die Überraschung des Tages: einen weiblichen Leoparden. Sandra ermahnt uns, nicht zu sprechen und keine heftigen Bewegungen zu machen. Denn es wäre ein leichtes für das Tier, aus dieser Distanz aus den Stand in den offenen Geländewagen zu springen. Jetzt haben wir alle "Big Five" zusammen!

Nachdem sich der Leopard fast unsichtbar im Thatchgras duckt und versteckt, fahren wir weiter und unternehmen einen kurzen Abstecher zum Nyamundwa Dam. Hier sehen wir eine Schildkröte auf dem Rücken eines Flußpferdes genüßlich in der Sonne sitzen und einige Nilgänse. Später führt die Piste gerade auf einen großen, sich weit über die Landschaft erhebenden rötlichen Monoliten zu. Er heißt Shabini. In dieser Gegend hat vor zwei Jahren ein unkontrollierter Buschbrand gewütet und fast alles verbrannt. Dadurch ist aber der karge Boden fruchtbarer geworden und jetzt mit einem frischen Grasteppich bedeckt. So wird hier im Krugerpark mit kontrolliertem Abflämmen kleiner Bereiche eine Lenkung der Tierherden und damit auch der Besucher in diese mit frischem Gras bestandenen Gebiete möglich.

Wenig später am Shabini sehen wir auf einem Felsen stolz und unbeweglich einen Klippspringer stehen. Auf der Mitte des Weges zeigt uns Sandra einige Löcher, auf die sie sich selbst nur sehr vorsichtig zubewegt. Schlangenhöhlen (Snake holes) seien dies. Die Schlangen hier sind ausnahmslos angriffslustig und sehr giftig. Bis zum heutigen Ziel zeigen sich noch einige Zebras und drei Büffel. Ein großer Baum mit großen roten Blüten (Weeping Tree) gefällt uns sehr.

Pretoriuskop ist das älteste Camp im Kruger Park, klein aber fein. Nach einer halbstündigen Pause bei Kaffee bzw. Bier fahren wir auf der Numbi Road zurück. Unterwegs begegnen wir gemischten Herden aus Impalas, Zebras und Gnus. Diese drei Tierarten ergänzen sich vortrefflich zu einer Überlebensgemeinschaft. Sie fressen unterschiedliches Gras in unterschiedlicher Höhe und sind damit keine Nahrungskonkurrenten, die eine Art kann besser sehen, die andere besser hören und die dritte besser wittern. Das ist ihr Schutz -wenn auch nicht mit Garantie- vor den allgegenwärtigen Räubern.

Weiter kommen wir zum Shitihave Dam und beobachten drei Bergriedböcke. Plötzlich tauchen ohne Vorwarnung hinter einem Hügel Büffel auf. Immer mehr dieser schwarzen, kräftigen und urtümlichen Tiere kommen über den Hügel und schließlich sind über 60 Büffel am und im Wasser versammelt. Sandra ist ganz aufgeregt, so viele Büffel in einer Herde hat auch sie hier im Kruger Park noch nicht gesehen. Nach etwa fünf Minuten ziehen die Büffel, nachdem sie getrunken haben, langsam wieder ab, von wo sie gekommen sind.

Wieder auf der Straße kreisen etwa 20 Geier über einer Stelle. Wir können aber nichts ausmachen und da Aussteigen aus dem Wagen ja strengstens verboten ist, können wir auch nicht nachforschen. Uns läuft eine Manguste vor die Nase, sechs Wasserböcke, davon einer männlich, sowie viele Nester der Buffalo Weavers sehen wir noch. Letzter Halt am Transpoort Dam. Hier begegnen wir acht Elefanten mit einem Kleinen in ihrer Mitte und einem Krokodil.

Kurz vor Skukuza spazieren acht Baboons (Berpaviane) über und neben der Straße. Bushwillow und Knob-Thorn blühen und die Luft riecht wunderbar. Zuletzt erklärt uns Sandra noch den Baum Südafrikas, den Buffalo Thorne. Die Zweige dieses Baumes wachsen im Zickzack und das symbolisiert das Leben eines Südafrikaners. Die Dornenspitze geradeaus ist die Zukunft. Aber im Leben kommt es anders als man denkt, deshalb verläuft das Leben nicht geradeaus, eben wie beim Buffalo Thorne (Ziziphus mucronata).

Zurück im Camp ist es jetzt über 40°C und so verbringen wir einen Teil des frühen Nachmittags im Schatten sitzend. Später gehen wir zum Shop, dem wegen aufwendiger Kühlung einzig erträglichen Ort, und erstehen ein paar Kleinigkeiten. Den Rest des Nachmittags spazieren wir am Sabie River, der uns mit leichten Brisen ein wenig abkühlt. Zu Abend essen wir einen ganz schmackhaften Hamburger im Restaurant.

Aufstellung der notierten Tierbegegnungen und Ereignisse:

  • Duiker
  • Impalas (180.000 im Park im Park ingesamt)
  • Frankolins
  • Nursery for birds and plants (Baumschule)
  • Kudu, a desease 1996 killed a lot of them
  • Steinbock
  • Gemeinsame Spinnennester
  • Straße Richtung Numbi Gate
  • Marula, Knob-Thorn
  • Akazien
  • Tree Wisteria mit blauen Blüten
  • Glossing Starling (Glanzstar)
  • Longtailed Shrike
  • Squirrel (Erdhörnchen)
  • Thatch-Gras
  • Silver Clustet Trees
  • 7:50 Leopard (w) von Hartmut entdeckt
  • Swallows (Schwalben)
  • Nyamundwa Dam: Schildkröte auf Hippo-Rücken
  • Waldbrand vor zwei Jahren, Gras ist frisch und grün
  • Shabini (Monolit)
  • 9:00 Klippspringer
  • Jasmin
  • Blackhaded Oriel
  • Weeping Tree (rote Blüten)
  • Snake hole in Wegmitte
  • 9:25 Fünf Zebras
  • 9:25 Drei Büffel
  • Lizard
  • 9:30 Pretoriuskop
  • Shitihave Dam: 3 Rheedbock (Moutain)
  • Shitihave Dam: Herde von ca. 60 Büffeln kommen zur Tränke
  • 11:15 Ca. 20 Geier kreisen in der Luft
  • Manguste über die Straße
  • Sechs Wasserböcke (w) mit einem (m)
  • Buffalo Weavers (Webervögel)
  • Transpoort Dam: Acht Elefanten
  • Transpoort Dam: Ein Krokodil
  • Bush Willow and Knob-Thorn are blooming (blühen und duften)
  • Acht Baboons
  • Lila Brested Roller (Gabelracke)
  • Buffalo Thorn (Ziziphus mucronata) = Tree of South Afika
  • 12:20 Skukuza (Kosten der Safari: R360 plus R40 TG)



Copyright © 1999 Hartmut Spahr. Alle Rechte für Texte und Fotos vorbehalten.