Porto Santo-Karte
 11:30Wanderung zum Miradouro "Basaltsteinbruch"
  Aufstieg zum Pico da Ana Ferreira
 14:00Mittagsrast am Pico da Ana Ferreira
  Abstieg nach Ponta und an's Meer
  Schwimmen im Atlantik bei Ponta
 18:00Rückkehr ins Hotel
  Weglänge: 12 Km
  Gehzeit :
  Aufstieg: 250 m
  Abstieg : 250 m
 19:00Abendessen im Hotel
  Ü: Hotel Torre Praia

Pico da Ana Ferreira, Westküste

Fr. 21.06.1996

Wetter um: 09:00Sonnig ohne Wolken
Temperatur: 09:0022,0°C
Wetter tags: sonnig, warm bis 25°C

Brigitte     Hartmut

Hartmut:

Vergangene Nacht war recht warm, sodaß wir zuerst die Türe zur Terrasse offen ließen, was Mücken anlockte, uns zu quälen. So habe ich irgendwann in der Nacht die Klimaanlage eingeschaltet. Ein Blick zum nächtlichen Himmel ließ die Sterne, darunter den großen Wagen, klar und ungewohnt deutlich strahlen. Luftverschmutzung kennt man hier nicht.

Brigitte:

Heute morgen ist die Luft draußen kühl, der Himmel ist teilweise bewölkt. Wir werden sehen, wie sich das Wetter entwickelt und entsprechend den Tag planen. Für 10 Uhr hat sich die TUI-Reiseleiterin angesagt. Sie macht uns mit den Örtlichkeiten, den Wandermöglichkeiten und dem Festprogramm von Porto Santo bekannt. Am Ankündigungsbrett der Rezeption finden wir von Jahn-Reisen eine Fotowanderung im Osten der Insel. Deshalb warten wir noch auf die Jahn-Reiseleiterin, die uns aber von dieser geführten Tour, wenn sie denn überhaupt nächsten Montag stattfindet, abrät wegen der vielen Zecken, die in diesem Sommer eine Plage seien. Mit den Zecken machen wir heute schon Bekanntschaft, aber im Westen der Insel. Wir wandern nämlich um den Pico da Ana Ferreira.

Unser Weg führt vom Hotel zunächst die Straße nach Ponta da Calheta entlang. Dann biegen wir nach rechts in einen Feldweg, der uns bis zu einem Steinbruch führt. Dieser scheinbar geschlossene Steinbruch besteht aus aufrechten und geneigten langen Basaltsäulen, die uns an den Svartifoss auf Island erinnern, nur das Wasser fehlt. Von dieser Stelle hier genießen wir die schöne Aussicht auf den Hauptort Vila Baleira und die Vulkanhügel im Osten.

Da der Feldweg hier endet, strolchen wir durch das dürre hohe Gestrüpp aus Disteln, wilden Artischocken, Gefleckten Golddisteln und sonstigen Gräsern und zerkratzen uns die Beine. Bald finden wir einen Forstweg, der uns nach oben bis in einen Föhrenwald unterhalb des Gipfels führt. Hier rasten wir. Gleich werden wir von Zecken angefallen, was wir anfangs gar nicht merken. Dann aber sehen wir nicht einzelne, sondern gleich vier, fünf oder mehr dieser Blutsauger auf unseren Beinen, ja sogar in den Strümpfen! Auf unserem weiteren Weg werden wir, sobald wir den Weg verlassen, noch einige Male von Zecken befallen, allerdings schafft es keine einzige, uns auch zu beißen.

An den Nordhängen der Hügel wurden und werden Kiefernwälder angepflanzt, die sich die Hänge hinaufziehen und die Erosion stoppen und vor allem die Wolken anziehen sollen (wir werden das später auf Madeira bei der Wanderung zum Portela-Pass sehen, was das bedeutet). Ansonsten ist die Insel kahl, es regnet sehr selten, oft das ganze Jahr nicht. Zum letzten Mal hat es im Februar Niederschlag gegeben. Die Jahrestemperaturen schwanken von 15° bis 30°C, wobei meist ein angenehmer Wind weht.

Heute ist es angenehm zu wandern. Manchmal huschen Wolkenschatten über die Landschaft. Bei Calheta schließlich kommen wir wieder an den Strand, finden einen freien schilfgedeckten Strandschirm, die in großen Abständen am Strand aufgestellt sind. Wir besetzen ihn und gehen zum erstem Mal im Atlantik schwimmen. Das Wasser ist angenehm warm mit heute sanften Wellen. Zurück gehen wir am Meer entlang, pausieren auf ein Bier bzw. einen Espresso in einem Strandkiosk und sind gegen 18 Uhr im Hotel.

Nach Dusche und Haarewaschen sind wir eine Stunde später beim Abendessen. Heute gibt es Fleischpastete, Gemüsesuppe, Fleischspieß und Mousse au Chocolat bzw. Obstsalat.

Später schlendern wir noch ein wenig durch den festlich geschmückten Ort, bestaunen die liebevoll angefertigten Blumenarrangements, kaufen noch eine Flasche Madeira (so etwa um 21 Uhr !!) und sind bald wieder in unserem Zimmer. Wir sitzen noch auf unserer Terrasse, aber bald wird es zu dunkel zum Schreiben und die Mücken kommen schon wieder.



Copyright © 1999 Hartmut Spahr. Alle Rechte für Texte und Fotos vorbehalten.