Familienwappen

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Die Nachkommem des "Caspar Spaar" aus Burkhardsfelden

von Johann Jakob Spaar, Museumsangestellter in Mainz, Nov. 1939

Namen sind keine toten Dinge.
Sie leben und wissen zu reden und zu deuten.

Nachdem ich von dem Architekten "Johann Wilhelm Spahr", aus Lich in Oberhessen, Kenntnis hatte, bemühte ich mich, mit dessen Hilfe, die Vorfahren sowie die Seitenlinien desselben zu erkunden und mich mit der Frage der Zusammengehörigkeit mit meiner Familie zu befassen.

Leider kamen meine so still gehegten Hoffnungen, einen Anschluß an meine Bersröder Arbeit zu bekommen, bis jetzt noch nicht zustande. Da der kleine Ort Burkhardsfelden nicht allzuweit von Bersrod, dem Stammort meiner Vorfahren entfernt liegt und auch der uns bis jetzt als ältester Vorfahr des hier vorliegenden Licher Astes "Caspar Spaar" sich mit 2 "a" schreibt, so vermute ich doch, einen Zusammenhang zu finden.

Der urkundlich belegbare älteste Vorfahr ist der eben erwähnte "Caspar Spaar", der uns erstmalig 1655 in den Licher Kirchenbüchern begegnet. Zu unserem Bedauern sind leider keine näheren Daten erhalten geblieben. Ebenso sind von seiner Frau keine Daten zu finden, sowie wir auch keinen Geburtsnamen wissen. In Burkhardsfelden, Kr. Gießen, war Caspar Spaar als Bauer ansässig. Was sich über ihn, seinen Sohn, seine Enkel und Urenkel ermitteln ließ, soll hier festgehalten werden. Die Nachkommen seines, uns bis jetzt einzigen bekannten Sohnes, werden hier in 7 Tabellen und 4 Tafeln gebracht. In den Licher Kirchenbüchern lesen wir folgende Urkunde (Auszug aus dem Trauregister der evgl. Pfarrei in Lich: Jahrgang 1655, Nr. 11):

"Nicolas Spaar, Caspar Spaar S. von Burghardsfelden hinterlassener ehelicher Sohn, und Anna Ursula, Ernst Seipen alhie eheliche Tochter werden aufgerufen auf 16. 17. 18. Sonntag post Trinitatis, halten Hochzeit den 12. November."

In dieser soeben erwähnten Urkunde lesen wir das erstemal etwas von dem ältesten Vorfahr dieses Astes. Weiter lesen wir in dem Licher Sterberegister (Auszug aus dem Sterberegister der evangelischen Pfarrei in Lich: Jahrgang 1693, Nr. 61):

"Nicolas Spaar, Zimmermann, beide sind gestorben, den 30. August abends. aetatis 67 Jahr, verlässt 5 Kinder, 3 Söhne verheyratet und 2 Töchter ledig."

Seine Kinder:
Johann Konrad, Gabriel, Hans Adam, Johann Henrich, Anna und Anna Barbara. Als Erstgeborener ist in dem L. K. B. Johann Konrad erwähnt (Siehe Tabelle 1). Derselbe hatte mit seiner Ehefrau den stolzen Nachwuchs von 8 Kindern; 6 Söhne und 2 Töchter.

Von diesen Kindern hatten sich 2 Söhne verheiratet. Von den Töchtern und von 2 Söhnen habe ich nur das Geburtsdatum erhalten können, die beiden anderen Söhne sind kaum ein Jahr alt geworden. Das 2. Kind des Nicolas Spaar war der Sohn Gabriel. Von diesem habe ich nur das Geburtsdatum. Als 3. Kind lesen wir 1660 im Licher K. B. den Hans Adam (Siehe Tabelle 3).

Ende des Jahres 1662 finden wir im Licher K. B. das 4. Kind der Eheleute Nicolas und Anna Ursula Seip, mit dem Namen "Johann Heinrich". Leider habe ich von diesem auch nur das Geburtsdatum. Die Töchter des Nicolas Spaar sind Anna und Anna Barbara. Ob sich dieselben verheiratet haben, ist mir bis jetzt noch nicht bekannt. Nun zu den Kindern des Johann Konrad und der A. M. Fischer. Von Anna Magdalena, dem ersten Kinde, weiß ich nichts näheres. Johann Philipp war das 2. Kind und 1. Sohn der Eheleute Johann Konrad und A. M. Fischer (Siehe Tabelle 2). Wie sein Vater, trieb auch er das Zimmerhandwerk. Aus der, mit A. M. Löwenstein geschlossenen Ehe, entsprossen 2 Söhne, wovon der erstgeborene nur mit dem Geburtsdatum verzeichnet werden kann. Der 2. Sohn ging mit A. E. Wilhelm den Bund fürs Leben ein und hatte eine stolze Nachkommenschaft hinterlassen.

Wie der erste Sohn, so hat sich auch der zweite Sohn der Eheleute Johann Konrad und A. M. Fischer, verheiratet. Dies ist Wilhelm Burkhard, verheiratet mit E. C. Märle. Die Ehefrau schenkte ihrem Manne 2 Kinder, von den ich nur die Geburtsdaten habe.

Vom 4., 5. und 8. Kind des Johann Konrad habe ich ebenfalls nur die Geburtsdaten. Das 6. und 7. Kind wurde kaum 1 Jahr alt.

Nun wollen wir uns zu Hans Adam Spahr, 1660-1743, dem 3. Kinde und 3. Sohne des Nicolas Spaar, wenden. Derselbe übte, wie sein Vater, auch das Zimmerhandwerk aus. Seiner Ehe, die er mit Chr. M. Insel eingegangen ist, entsprossen 4 Kinder. Dies sind: Johannes, der sich mit Anna E. Schmidt verheiratete; Johann Heinrich, ist nach 1 Jahr gestorben; Johann Konrad (der Jüngere), siehe Tabelle 4 (näheres weiter unten) und Johann Hermann. Das Ehepaar Johann Hermann Spahr, Zimmermann, und M. E. Keck, schenkte 5 Kindern das Leben. Von diesen Kindern, von denen 4 Söhne waren, pflanzte sich, Johann Michael, der erstgeborene, fort.

Johann Michael Spahr, Weißgerber, Sohn des Joh. Hermann Spahr, war mit Anna Katharina Vogt verheiratet. Das einzige Kind dieser Ehe war ein Sohn, der "Philipp Christian Spahr" hieß (1766-1840). Wie sein Vater, so führte auch er den Beruf des Weißgerberhandwerks aus. Seine Frau schenkte ihm 3 Töchter. Die älteste Tochter "Anna Maria" heiratete Johann Jakob Spahr, ein Urenkel des Bruders ihres Urgroßvaters, Johann Konrad, der Jüngere (Siehe Tabelle 4). Im Kirchenbuch Lich lesen wir unter dem 11.12.1689, daß dem Ehepaar Johann Adam Spahr und Chr. M. Insel ein Sohn geboren wurde, der den Namen Johann Konrad (der Jüngere) bekam (1689-1754). Auch er wurde wieder, wie sein Vater, Zimmermann.

Johann Konrad hatte sich mit Maria Magdalena Engel verheiratet. Ihrer Ehe entsprossen 7 Kinder, wovon sich das 3. Kind, der erste Sohn, Johann Hermann fortpflanzte. 5 Kinder sind gestorben und der letztgeborene, Johannes, ist mir bis jetzt nur mit dem Geburtsdatum bekannt.

Johann Hermann Spahr, das 3. Kind der Eheleute Johann Konrad und M. M. Engel, hatte 2 Söhne mit K. El. Weißhaupt, welche Johannes und Philipp Georg hießen.

Johannes hatte das Steindeckerhandwerk gelernt. Von seiner Ehefrau, Anna Katharina Schwenk, hatte er einen Sohn. Auch dieser lernte das Handwerk des Steindeckers. Verheiratet war er mit Anna M. Förster. 7 Kinder nannten sie ihr Eigen. Mit Philipp Georg, dem 2. Sohne des Johann Hermann und K. E. Weißhaupt, und seiner Ehefrau E. M. Dietz, gibt es im Licher Ast eine weitere Steigung. Das Ehepaar schenkte 3 Kindern das Leben. Johann Jakob, der erstgeborene und einzige Sohn der 3 Kinder, pflanzte den Namen weiter.

Johann Jakob Spahr (1797-1874), Leineweber, verehelichte sich mit Anna Maria Spahr. Unter ihren 6 Kindern hatten sie 4 Söhne, von denen sich wieder zwei fortpflanzten (Siehe Tabelle 5).

Johann Heinrich ist der Vater des eingangs erwähnten Architekten "Johann Wilhelm Spahr". Der jüngste, über dessen Schicksal ich noch Nachricht haben möchte, ist nach Amerika ausgewandert. Der Vates des Johann Wilhelm Spahr war der Bauunternehmer und Maurermeister Johann Heinrich Spahr (Siehe Tabelle 6). Seine Eheschließung fand mit Anna Maria Reuß statt. Aus ihrer Ehe entsprossen neun Kinder. Unter diesen befanden sich 5 Söhne, von denen 2 starben. Der erstgeborene Johann Wilhelm, Architekt in Lich (siehe Tabelle 7), ist mit W. K. Emma Lanz verheiratet. Neun Kinder ist die stattliche Zahl, welche die Frau ihrem Gatten schenkte. Es sind dies 6 Söhne und 3 Töchter. Das 4. Kind, der 2. Sohn, ist im Weltkrieg gefallen. Das 6. Kind, der 3. Sohn, wurde 1 Jahr alt. Verheiratet sind bis heute 5 Kinder (näheres siehe Tabelle 7).

Leider sind die Hoffnungen der letzten 2 Generationen bezüglich des männlichen Nachwuchses zerschlagen. Sehen wir doch zu unserem Bedauern, daß die allerjüngsten Nachkommen in der letzten Generation leider nur Mädchen sind. Wollen wir hoffen, daß der, in der 10. Generation vorkommende Georg Spahr in New Orleans in USA und der jüngste Sohn des Johann Wilhelm, Karl, diesen Ast nicht aussterben lassen.

Machen wir jetzt noch unsere Schlußbetrachtungen, so sehen wir, daß von dem Caspar Spaar ausgegangen, dieser Ast, der 11 Generationen in Lich blüht, einen nicht allzu stattlichen Nachwuchs zu verzeichnen hat. Trotz der 39 männlichen Nachkömmlingen einschließlich der 7. Generation hat sich nur der Johann Jakob Spahr mit seiner Ehefrau Anna Maria geb. Spahr (auch aus der 7. Generation) bis heute behauptet.

Wie es aber in der 11. Generation aussieht, möchte man befürchten, daß die männliche Linie ganz und gar ausstirbt. Insgesamt sind 62 Söhne, und als Namensträger 37 Töchter die Nachkommen des Caspar Spaar.

Möge der zweite Teil meiner Arbeit dieselben Früchte bringen, wie ich sie dem ersten Teil mit auf den Weg gegeben habe und es mir vergönnt sein, auch noch den letzten Teil herausgeben zu können.


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