09:30Abfahrt Reykjavík
100 1 in Küstennähe nach Borgarnes
   Borgarnes
   Eldborg - Besteigung
100 54 auf die Halbinsel Snæfellsnes
015 574 Küstenort Arnarstapi (Lavaformationen)
005 574 Küstenort Hellnar (Lavaformationen)
   Wanderung von Arnarstapi nach Hellnar
025 574 nach Hellissandur
  Ü: 360 Hellissandur, Gästehaus Gimli
  Ü: Keflavíkurgata 4, Tel.: (00354) 436 6825

Reykjavík --> Hellissandur / Snæfellsnes

So. 30.07.1995

Wetter um: 08:00wolkig
Temperatur: 08:0011,0°C
Wetter tags: Stark bewölkt, aufkommender Sturm, Schauer
  Die Temperaturen sinken auf unter 5°C

 
Brigitte     Hartmut

Island Tours:

Halbinsel Snæfellsnes

Wir beginnen die Rundreise mit der Umrundung des Hvalfjördurs bis hin zum fruchtbaren Landwirtschaftsgebiet des Borgarfjord-Distrikts, wo wir uns auf den Spuren der Saga von Egil bewegen. Die Umgegend ist für die zahlreichen grünen Täler und unzählige Lachsflüsse bekannt. Der Ort Borgarnes selbst steht für die Geschichtsträchtigkeit der Region. Über das Myrar-Landwirtschaftsgebiet erreichen wir die Halbinsel Snæfellsnes, die von dem berühmten Gletschervulkan Snæfellsjökull beherrscht wird. Durch eine interessante Lavalandschaft fahren wir entlang der Südküste, wo wir zwischen Arnastapi und Hellnar einen der schönsten Wanderwege der Halbinsel kennenlernen. Immer wieder entdecken wir auf unserem schmalen Pfad zahlreiche Vogelfelsen, die steil ins Meer abfallen sowie bizarre Lavaformationen, für die die Halbinsel bekannt ist. Hinzu kommt die Sicht,die bei klarem Wetter einfach überwältigend ist. Unser erlebnisreicher Tag endet in dem hübschen Fischerort Hellisandur.

Hartmut:

Unsere Unterkunft ist ein recht neues Hotel in der 3. Etage eines ansonsten von sieben (7!) Zahnärzten belegten Hauses. Es gefällt uns gut hier.

Unserer Reisegruppe gehören folgende Personen an:

Reiseleiter:
Guðmundur Hjalti Sveinsson, genannt Gummi [Gümmi], 28 Jahre alt, 200 Kópavogur.

Fahrer:
auch Gummi mit Vornamen, 54 Jahre alt, seit über 30 Jahren als Busfahrer tätig.

Teilnehmer:
Christian Heiber mit Iris Wahl, Basel CH.

Mathias Graf mit Cornelia Schneider, Stäfa ZH CH.

Anne Oelkers, Leipzig und Anke Tolle, Potsdam.

Petra Zurbriggen, Raron CH und Anneliese Venetz, Stalden CH.

Stephan Waldispühl (Waldi), Horgen CH und Stephan Mattmann, Beromünster CH.

Brigitte:

Nach einem reichhaltigen Frühstück nimmt uns unser Reiseleiter Gummi (Abkürzung seines für uns unaussprechlichen Vornamens Guðmundur) in Empfang. Unsere Reisegruppe besteht aus 8 jungen Schweizern, 2 jungen Mädels aus den neuen Bundesländern (alle im Alter zwischen 20 und 32), dem isländischen Fahrer des 20-er Mercedes-Busses, dem Reykjavíker Gummi (28 Jahre) und uns beiden Alten.

Auf der Fahrt nach Norden folgen wir der Küstenlinie und umrunden dabei viele Buchten und Fjorde. Am Vormittag halten wir an einer Tankstelle für eine Kaffeepause, mittags eine Stunde Pause in Borgarnes und nachmittags nochmals eine viertel Stunde Kaffeepause. In Borgarnes besichtigen wir zwei den kleinen Stadtgarten mit dem Denkmal Sigurðsson Òlafur (isländischer Schriftsteller, geb. 1918)und steigen noch zur Dorfkirche auf den Hügel. Hier ist der aufkommende Sturm bereits so stark, daß wir uns kaum halten können bzw. uns gegenseitig festhalten müssen. Am frühen Nachmittag unternehmen wir eine etwa 2-stündige Wanderung zum bzw. auf den Eldborg (Feuerberg), einem Vulkankrater, der einsam aus der flachen Küstenzone aufragt und der zuletzt zur Zeit der Besiedlung Islands Ende des 9. Jahrhunderts seine Lavabrocken in weitem Umkreis verstreut hat. Wir besteigen den etwa 25 bis 30 Meter hohen und steilen Kraterrand und klettern dabei auf lockerer und scharfer Lava ohne Weg bzw.Markierung herum. Der Wind hat im Laufe des Tages ständig zugenommen und so müssen wir uns oben am Kraterrand des Eldborg auf den Boden setzen bzw. legen, um nicht heruntergeweht zu werden. Beim Abstieg verletzt sich Hartmut leicht die Haut an der linken Handwurzel. Da die Wolken jetzt ab und zu aufreißen, können wir diesen eindrucksvollen Krater im Sonnenschein fotografieren.

Auf der Weiterfahrt auf die Halbinsel Snæfellsnes sehen wir ein Phänomen, das selbst Gummi in dem Ausmaß noch nie gesehen hat: Die Wasserfälle entlang der Küstenberge fließen hier aufwärts. Der starke und stetige Wind vom Meer bläst das Wasser hoch in die Luft und mitunter erreicht kein Tropfen Wasser die Erde. Auf der anderen Seite die vom Wind gepeitschten, sehr hohen Wellen, die an der Steilküste von Arnarstapi in hohen Wasserfontänen in die Luft stieben. (Nach Hartmut's Schätzung herrscht Windstärke6 bis 8 und die Wellen erreichen mit 8 bis 10 Metern Haushöhe).

Trotz des Sturmes wandern wir ca. 1 Stunde am Rand der vulkanischen Steilküste (Basalt) entlang von Arnarstapi bis Hellnar. Hartmut hat sich wegen des Regens entschlossen, die Kamera nicht mitzunehmen. Dies ist bedauerlich, denn die schwarzen, steil aufragenden Basaltfelsen der Küste sind sehr eindrucksvoll und fotogen. Zumindest hätte man Andenkenfotos machen können, trotz des Nieselregens! Ich rutsche auf einem nassen Stein aus und verletze mich am Unterschenkel mit Hautabschürfungen (durch 2 Hosen hindurch) schmerzhaft. Unser Bus wartet in Hellnar zur Weiterfahrt. Aus dem Bus heraus ist das Toben der Natur draußen sehr schön und angenehm zu beobachten.

Kurz vor 19 Uhr erreichen wir unser Gästehaus in Hellisandur. Hier werden wir zweimal übernachten. Zum Abendessen gibt es eine gute Suppe, dann Reis mit Lamm-Ragout mit Gemüsesalat, zum Schluß Kaffee.Wir sitzen noch ein wenig im Eßraum, einige spielen Karten und wir schauen uns das Programm von morgen an.

Heute gesehene Pflanzen:

  • Wollgras
  • Thymian
  • Krähenbeere
  • Frauenmantel
  • Echtes Labkraut
  • Rosenwurz
  • Wald-Storchschnabel
  • Arktisches Weidenröschen (nur in Park's)
  • Grasnelke
  • Sumpfblutauge (Bot. Garten)

und Vögel:

  • Dreizehenmöve
  • Mantelmöve
  • Lachmöve
  • Silbermöve
  • Krähenscharbe
  • Bachstelze
  • Alpenstrandläufer
  • viele Enten



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