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Archiv 2013


 

Ehrennadel für Eberhard Mayer:
Verleihung am 19.9.2013 im Mörikesaal

Wir freuen uns bekannt geben zu können, dass Eberhard am 19. September die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg erhalten wird. Die Veranstaltung bzw. der Stehempfang findet im Mörikesaal Plattenhardt um 18:30 Uhr statt. Persönliche Einladungen wird das Büro der Oberbürgermeisterin rechtzeitig versenden.

Wir gratulieren Eberhard zu dieser Auszeichnung für sein Ehrenamt im Umwelt- und Naturschutz für Filderstadt.

Reden, Presseartikel und Fotos sind zusammengestellt auf der HP unter Biotopkartierer/Ehrungen + Preise.


 

Minister Alexander Bonde, Förster Eckard Hellstern und die Biotoper unterwegs im Weilerhau

Bericht der Filder-Zeitung vom 2. März 2013

Bericht Amtsblatt Filderstadt Nr. 10/2013

 

Sommerferienprogramm 2013:
"Entdeckungsreise zu den größeren Tieren des Waldes"

Spurensucher 2013

Am Montag 05.08.2013 war es wieder soweit: 21 Kinder waren bei bestem Sommerwetter zum Treffpunkt am Forstbetriebshof Weilerhau gekommen, um im Rahmen des Filderstädter Sommerferienprogramms 2013 eine "Entdeckungsreise zu den größeren Tieren des Waldes" zu unternehmen. Fachkundig geführt wurden sie durch die Waldpädagogin Claudia Simon, begleitet wurden sie außerdem durch 4 Mitarbeiter/innen der Biotopkartierer.


Spurensucher 2013

Zunächst mussten auf einem Pirschpfad die heimischen Wildtiere erkundet werden - die lebensgroßen Holzattrappen waren zwar geschickt im Wald versteckt, wurden aber von den aufmerksamen Kindern rasch aufgespürt. Danach wurden die kleinen Entdecker aufgeklärt, wie Wildtiere merken, dass Menschen in der Nähe sind und wie umgekehrt wir Menschen spüren können, dass Tiere in unserer Nähe sind. Schließlich wurde gezeigt, welche Fraß- und Trittspuren die Waldtiere hinterlassen; in einer praktischen Übung sammelten die Kinder dann Holz- und Rindenstücke, Fichtenzapfen, Federn und Eierschalen, um ihre Sinne als Spurensucher und Fährtenleser zu üben. Mit dazwischen eingestreuten Spielen verging die Zeit wie im Fluge und nach 4 Stunden war die spannende Entdeckungs- und Forschungsreise im Filderstädter Wald zu Ende. Vielen Dank an alle Beteiligten!

Text: E.Mayer, Fotos: B. Spahr


 

2013: Neues auf der Homepage

 

Juni 2013: Fortbildung:

  • Programm, Artenlisten und Fotos von der Exkursion in den Steigerwald (24. bis 26. Mai 2013)
  • Programm und Artenlisten von der Wolfsexkursion in die Lausitz (27. bis 30. Mai 2013)
  • Limericks, Berichte und Artenlisten mit Fotos von der Spechttagung am Feldberg (14. bis 16. Juni 2013)

 

Juli 2013: Projekte / Gewässer:

  • Präsentation Bachkartierung Filderstadt 2012

 

Oktober 2013: Biotopkartierer/Ehrungen + Preise:

  • Reden, Presseartikel und Fotos zur Ehrennadel für Eberhard Mayer vom 19.9.2013

 

Besondere Beobachtungen / Entdeckungen (Januar bis Dezember)

* seit 02.01.2013: vereinzelte Bergfinken in Obstwiesen und an Futterplätzen (E.Mayer)

* seit 07.01.2013: Trupps von bis zu 70 Saatkrähen in Wiesen/Feldflur bei Sielmingen (E.Mayer/P.Maasdorff)

* am 02.01.2013: bereits 12 Stare ansitzend in Obstwiesen "Egerten" in Plattenh. (E.Mayer)

* am 07.01.2013: 1 Waldkauz ansitzend auf dem Kamin der Bärenhütte (E.Mayer)

* am 13.01.2013: 2 Tafelenten und 15 Krickenten am Steppach-Stausee beim Flughafen (E.Mayer)

* am 13.01. + 15.01.13: 7 bzw. 11 Rebhühner auf Acker zwischen Harthausen + Wolfschlugen (W.Kneule/H.Michels)

* am 17.01.2013: 1 Bachstelze auf Aussiedlerhof in Harthausen (E.Mayer)

* am 18.01.2013: 40 Erlenzeisige am Achgraben (E.Mayer)

* am 22.01.2013: 1 Bachstelze beim Fildorado (H.Spahr)

* am 25.01.2013: 1 Eisvogel am Fleinsbach bei Felsenstraße/Bernh. (P.Maasdorff)

* am 27.01.2013: 1 Eisvogel u. 3 Gebirgsstelzen am Fleinsbach beim TÜV Bernhausen (E.Mayer)

* am 27.01.2013: 5 Seidenschwänze in Obstwiesen Gewann "Beckengärtle" in Sielmingen (E.Mayer)

* am 27.01.2013: bereits 1 männl. Hausrotschwanz am Fleinsbach beim TÜV Bernhausen! (E.Mayer)

* am 30.01.2013: 1 weißes Hermelin am Ortsrand im "Felle" in Bonlanden (W.Hartmann)

* am 04.02.2013: 1 Dachs am Bau im Plattenhardter Wald (J.Hellstern)

* am 05.02.2013: 1 Iltis auf Sturmfläche im Plattenhardter Wald (J.Hellstern)

* am 09.02.2013: 6 Birkenzeisige und 16 Erlenzeisige in der Haberschlai-Heide (E.Mayer)

* am 09.02.2013: 53 Seidenschwänze im Gebüsch neben Wohnheim Filderklinik (E.Mayer)

* am 10.02.2013: 70 Seidenschwänze im Gebüsch/Obstwiese bei Gebauer-Zufahrt (J.Staffeldt)

* am 13.02.2013: 1 Fasan an Hecke beim OGV Harthausen (J.Härle)

* am 13.02.2013: 11 Rebhühner auf Acker beim Dreilindenhof/Sielmingen (H.Arnold)

* am 14.02.2013: 69 Seidenschwänze in Hecke/Kleingärten oberhalb Altenheim Platt. (S.Fischer/B.Förderreuther)

* am 16.02.2013: 60 Seidenschwänze im Gebüsch beim OGV Sielmingen (S.Fischer/B.Förderreuther/E.Mayer)

* am 16.02.2013: 32 Seidenschwänze am Dahlienweg und Obstwiesen "Neugreut" in Plattenh. (C.Simon)

* am 17.02.2013: 17 Krickenten am Steppach-Stausee und am Waagenbach (E.Mayer)

* am 17.02.2013: 1 Feldlerche auf Acker am Esslinger Weg in Bernhausen (E.Mayer)

* am 24.02.2013: 43 Seidenschwänze am Fleinsbach/Sägmühlenweg in Sielmingen (E.Mayer)

* am 25.02.2013: 1 weißes Hermelin am Waldrand im "Weilerhau" in Plattenh. (E.Hellstern/E.Mayer)

* am 06.03.2013: 1 Zwergfledermaus, umherfliegend im Talhof in Plattenhardt (A.Roth)

* am 08.03.2013: Wandernde Erdkröten in der Dämmerung auf dem Bärenhüttenweg (P.Endl/B.Förderreuther/E.Mayer)

* am 10.03.2013: erster Grasfrosch-Laich im Bach beim Vogelsang in Bonlanden (E.Mayer/U.Bessing)

* am 19.03.2013: 2 Schwarzkehlchen in Teubinger Äckern (P.Maasdorff) und im Graben beim Vogelsang (E.Mayer)

* am 22.03.2013: 2 Tagpfauenaugen sonnen sich im Röhricht am Achgraben (E.Mayer)

* am 22.03.2013: 1 Kolkrabe überfliegend im Wald bei Junge-/Maurersklinge (J.Hellstern)

* am 24.03.2013: 1 Heckenbraunelle im Garten/Jakobstr. in Sielm. (W.Birnbaum)

* am 25.03.2013: 2 Rebhühner im Acker bzw. an langer Hecke im Brandfeld/Bonl. (J.Staffeldt)

* am 27.03.2013: 1 Silberreiher am Fleinsbach/Augenloch in Bernh. (E.Mayer)

* am 27.03.2013: 2 Rohrammern im "Dirtpark" beim ESG in Bernh. (E.Mayer)

* am 28.03.2013: 1 Rohrweihe übfl. im Brandfeld in Bonl. (E.Mayer)

* am 28.03.2013: 1 Schwarzmilan kreisend im Brandfeld in Bonl. (E.Mayer)

* am 29.03.2013: 3 Rohrammern in Rebhuhn-Brache im "Hagnachfeld" in Sielm. (E.Mayer)

* am 29.03.2013: 2 Wiesenpieper in Wiesengräben im "Letten/Bühl" in Sielm. (E.Mayer)

* am 29.03.2013: 1 Blaukehlchen auf Rohrkolben am Stonnenhof-Tümpel in Sielm. (E.Mayer)

* am 01.04.2013: 1 Braunkehlchen in Rebhuhn-Brache im "Hagnachfeld" in Sielm. (W.Birnbaum)

* am 07.04.2013: 1 Wendehals auf Wiese in Holderäckern in Sielm. (W.Birnbaum)

* am 09.04.2013: erste Rauchschwalben im "Hagnachfeld/Holderäcker" in Sielm. (E.Mayer)

* am 09.04.2013: 1 männl. Blaukehlchen am Grabenrand im "Letten/Bühl" in Sielm. (E.Mayer)

* am 11.04.2013: erste singende Mönchsgrasmücke in der Oberdorfstr. in Bonl. (E.Mayer)

* am 12.04.2013: erster singender Halsbandschnäpper im "Uhlberg" in Bonl. (B.&H.Spahr)

* am 13.04.2013: 4 Wiesenschafstelzen in "Pfefferäckern" in Sielm. (E.Mayer)

* am 14.04.2013: 1 Zauneidechse auf Terrasse im "Uhlberg" in Bonl. (B.&H.Spahr)

* am 14.04.2013: Gartenrotschwänze am "Uhlberg" in Bonl. und am Neuh.Bach in Bernh. (B.&H.Spahr, E.Mayer)

* am 14.04.2013: 1 Nachtigall singend am Steppach-See in Bernh. (E.Mayer)

* am 14.04.2013: 1 Rotschenkel auf Grasweg ca. 150 m vom Steppach-See (E.Mayer)

* am 15.04.2013: 3 Schwarzmilane im Horb-Wald in Sielm./Neuh. (W.Kneule, E.Mayer)

* am 17.04.2013: blühende Gelbsterne am Bombach in Bonl. (E.Mayer)

* am 17.04.2013: 1 Girlitz in der Reutestr. in Plattenh. (B.Förderreuther)

* am 17.04.2013: erste Gelbbauchunke am Waldteich bei der Kelter in Bonl. (E.Mayer/Schlecht/Kasmai)

* am 20.04.2013: 1 Klappergrasmücke im Altenheim-Park in Plattenh. (B.Förderreuther)

* am 21.04.2013: 1 Wendehals singend im östl. Emerland in Bernh. (E.Mayer)

* am 23.04.2013: Mehlschwalben in der Mörikestraße in Platt. (E.Mayer)

* am 23./24.04.2013: rufende Kuckucke im Weilerhau- und Haberschlai-Wald (C.Simon)

* am 24.04.2013: 1 Wendehals in den Obstwiesen "Aicher Weg" in Bonl. (E.Mayer)

* am 25.04.2013: 1 Mauersegler auf der Gutenhalde in Bonl. (E.Mayer)

* am 25.04.2013: mehrere Aurora- und Zitronenfalter auf den "Mahdenwiesen" in Bonl. (E.Mayer)

* am 25.04.2013: 1 Wendehals am Uhlberg rufend (B.Spahr)

* am 26.04.2013: 1 männl. Neuntöter in der Waldlichtung im "Bildhau" in Platt. (A.Calmbacher)

* am 26.04.2013: 1 Fitis in der Waldlichtung im "Bildhau" in Platt. (E.Mayer)

* am 26.04.2013: 1 Hermelin (Sommerkleid) im "Weilerhau" in Platt. (A.Calmbacher)

* am 26.04.2013: mehrere Teich-/Wasserfrösche im Betonteich beim Altenheim (A.Calmbacher)

* am 29.04.2013: Bleiches Knabenkraut Orchis pallens im Bombachtal (G.Holl)

* am 17.05.2013: Helm-Knabenkraut Orchis militaris erstmalig in Filderstadt gefunden
                            auf Markung Bonlanden (G.Holl, B.Spahr, E.Mayer, G.Miehlich)

FS-Helmknabenkraut

Helm-Knabenkraut in Filderstadt, Foto: B. Spahr

* am 05.06.2013: Bienen-Ragwurz, Helm-Knabenkraut, Blaßgelber Klee , Gutenhalde (B.Spahr)

* am 24.06.2013: Wasserschlauch im Bechtenrain-Teich (B.Spahr)

* am 24.06.2013: Mücken-Händelwurz, Zweiblatt am Bechtenrain (B.Spahr)

* am 24.06.2013: Tauben-Skabiose, Waldhyazinthe, Kleines Mädesüß am Bechtenrain (B.Spahr)

* am 20.07.2013: 2 Ligusterschwärmer in Bernh. (M.Hoffmann)

* am 21.07.2013: Buchen-Zahnspinner am Mahdenwiesenweg in Bonl. (C.&U.Simon)

* am 22.07.2013: 1 Wespenbussard kreisend am Uhlberg in Bonl. (E.Mayer)

* am 10.08.2013: 1 Spanische Flagge im Aichtal (A.Calmbacher)

* am 26.08.2013: 1 Wendehals (Totfund) Waldenbucher Str. in Platt. (Fam. Misselhorn)

* am 27.08.2013: Quendel-Seide Cuscula epithymum in Filderstadt (Uhlberg) entdeckt

FS-Quendelseide

Quendel-Seide am Uhlberg, Foto: B. Spahr

* am 31.08.2013: 2 Rebhühner mit 5 Jungen in Feldflur Sielm. (E.Mayer)

* am 05.09.2013: 1 Wiedehopf im Obstgarten in Sielm. (W.Birnbaum)

* am 07.09.2013: Häubchen- u. Erbsenmuscheln am Waagenbach (KH.Frey)

* am 07.09.2013: Bernstein- u. Spitzhornschnecken am Steppachsee (KH.Frey)

* am 20.09.2013: 1 Baumfalke noch am Hauweg in Platt. (E.Hellstern)

* am 21.09.2013: 1 Rohrweihe ziehend über Harth. (E.Mayer)

* am 21.09.2013: 4 Braunkehlchen in Kraut- u. Maisfeld in Harth. (E.Mayer)

* am 21.09.2013: Mispel (Mespilus germanica) im Sandbühl (B.Spahr)

* am 22.09.2013: Teufelsabbiß Heide St. Vinzenz (B.Spahr)

* am 22.09.2013: 2 Steinschmätzer auf Sturzacker in Sielm. (E.Mayer)

* am 24.09.2013: Teufelsabbiß Haberschlai-Heide (B.Spahr)

* am 29.09.2013: 1 Bekassine auffliegend am Löschteich/Pferdehof in Harth. (E.Mayer)

* am 13.10.2013: 4 Tafelenten am Steppach-See in Bernh. (E.Mayer)

* am 19.10.2013: 8 Wiesenpieper in Stoppelfeld in Sielm. (E.Mayer)

* am 25.10.2013: 4 Rohrammern in Wintersaat-Feld in Sielm. (E.Mayer)

* am 27.10.2013: Riesenschlupfwespe Waldlichtung Bildhau in Platt. (C.&U.Simon)

* am 01.11.2013: mehrere Kranich-Trupps nächtlich über Plattenh./Bonl. rufend und ziehend (J.Hellstern/C.Simon)

* am 03.11.2013: 8 Bergfinken am Waldrand/Hauweg in Platt. (E.Mayer)

* am 09.11.2013: Saatkrähen-Schwärme in Feldflur in Sielm. (P.Maasdorff/E.Mayer)

* am 09.11.2013: 2 Dohlen in Feldflur Gehrn in Sielm. (W.Hartmann/E.Mayer)

* am 12.11.2013: 2 Rotdrosseln in Waldlichtung in Platt. (E.Mayer)

* am 15.11.2013: ca. 30 Erlenzeisige in Erlenbruch am Bärensee (E.Mayer)

* am 17.11.2013: 8 Krickenten am Steppach-See in Bernh. (Calmb./Hoffmann/Mayer)

* am 18.11.2013: 1 Kornweihe gaukelnd Feldflur Harth.-Grötz. (J.Staffeldt)

* am 09.12.2013: 1 Rotmilan kreisend am Ortsrand Platt. (Förderreuther/Mayer)

* am 16.12.2013: 1 Fichtenkreuzschnabel im Egertle (Fichten!) in Platt. (E.Mayer)


Jährlicher Tätigkeitsbericht

 

Zusammenstellung für 2013

 


 

Rubrik: Tier / Pflanze / Thema des Monats (Januar bis Dezember)

 

Januar 2013: Der Bergfink ( Fringilla montifringilla )

Bergfink

Bergfinken sind bei uns reine Wintergäste: während sie die Brutzeit in den Nadel- und Birkenwäldern Skandinaviens und Nordosteuropas verbringen, ziehen sie im Herbst nach Mitteleuropa. Auch in Filderstadt können wir sie im Winterhalbjahr regelmäßig beobachten, wenn sie in Laubwäldern, Obstwiesen, abgeernteten Feldern und oft auch an Futterplätzen nach Nahrung suchen. Meist sind sie in kleineren Trupps unterwegs, oft in Gesellschaft mit Buch- und Grünfinken. Nach Buchenmastjahren wie im Herbst/Winter 2011/12 treten sie auch in großen Schwärmen auf; im Januar 2012 sammelten sich ca. 5 Millionen Bergfinken allabendlich an ihren Schlafplätzen im Naturpark Schönbuch - ein grandioses Schauspiel.


Vom Aussehen ähnelt der Bergfink dem etwa gleich großen Buchfink. Gut zu unterscheiden ist er jedoch durch die orangefarbene Brust und Schulter sowie durch den weißen Bürzel, der beim Abflug gut zu erkennen ist. Sein Ruf ist ein charakteristisches, gequetschtes "dschää" oder "quää-ig". Als Körner- und Samenfresser frisst er sehr gerne Bucheckern in unseren Laubwäldern, kann aber auch mit Sonnenblumenkernen an Futterhäuser gelockt und dort beobachtet werden. Im März kehrt er wieder in seine nördlich gelegenen Brutgebiete zurück.

Text: E. Mayer, Foto: F. Derer


Februar 2013: Die Misteldrossel ( Turdus viscivorus )

Misteldrossel

Die Misteldrossel war einst ein typischer Waldbewohner, ist aber in den letzten Jahrzehnten zunehmend in Parkanlagen und bis an die Ortsränder eingewandert. Nur in strengen Wintern überwintert sie im Mittelmeerraum, meistens verbringt sie jedoch auch die kalte Jahreszeit in unserer Region. Sie ist die größte einheimische Drosselart; ihren Namen verdankt sie ihrer winterlichen Vorliebe für die klebrigen Beeren der Mistel. Im Januar und Februar kann man sie bei uns auf den Fildern besonders gut beobachten, wenn sie sich in Obstwiesen und Waldrändern an den weithin sichtbaren Mistelzweigen kahler Bäume aufhält und dabei die weißen Mistelbeeren verzehrt. Nachdem die Kerne durch den Vogeldarm gewandert sind, werden sie von Baum zu Baum übertragen - die Misteldrossel gilt deshalb als Hauptverursacher für die Verbreitung dieser Schmarotzerpflanze, die bei Obstbauern verständlicherweise keine Begeisterung hervorruft.


Misteldrosseln sind im Gegensatz zu Wacholder- und Rotdrosseln wenig gesellig; man sieht sie meist nur allein oder in kleinen Trupps. In der warmen Jahreszeit ernähren sie sich von Bodentieren (vor allem Regenwürmer und Schnecken), die sie auf Wiesen und an Waldrändern suchen. Oft ist die Misteldrossel der "erste Sänger" des Jahres: man kann ihren amselähnlichen, aber kürzeren und schwermütigeren Gesang schon Mitte Februar weithin hören und sich daran erfreuen. Gut hörbar ist auch der schnarrende Flug- und Warnruf. Schon im März beginnt die Lege- und Brutzeit mit meist nur 1 Brut; bis Juni werden 4-6 Jungvögel ausgebrütet, gefüttert und versorgt.

Die Misteldrossel ist größer als unsere Amsel. Von der unauffällig graubraun gefärbten Oberseite hebt sich die helle, gelblich-weiße Unterseite mit ihren großen, dunkelbraunen Tropfenflecken deutlich ab; die Flecken sind dabei größer und kräftiger als bei der ähnlich gefärbten Singdrossel. Im Flug kann man die leuchtend weißen Unterflügel der Misteldrossel erkennen.

Text: E. Mayer, Foto: A. Calmbacher


März 2013: Der Grasfrosch ( Rana temporana )

Grasfrosch

Wenn der Winter zur Neige geht, verlässt der Grasfrosch das Versteck, das er im Schlamm oder im Wurzelwerk verbrachte. Bereits ab Ende Februar sucht er ein Laichgewässer auf. Die mit 3 Jahren geschlechtsreifen Tiere kehren meist wieder an das Gewässer zurück, in dem sie als Kaulquappen lebten.

Der Grasfrosch gehört zu den Braunfröschen im Gegensatz z.B. zum Teichfrosch, der den Grünfroscharten zugeordnet wird. Unser auch "Märzfrosch" genannter Lurch ist 5 bis 10 cm groß, gelb- oder oliv- oder schwarzbraun. Ein gutes Erkennungsmerkmal sind die beidseitigen dunklen Schläfenflecken. Den Rücken zieren zwei leicht vorspringende, bogenförmige Drüsenleisten. Das Männchen besitzt zwei innere Schallblasen und knurrt leise während der Paarungszeit; jetzt hat er schwarze Fingerschwielen. Wie die Erdkröte ist der Lurch nützlich, denn er frisst Schnecken, Würmer und Insekten.


Naturfreunde erfreuen sich im Frühjahr an den Laichballen, die anfangs auf der Wasseroberfläche treiben. Dann lösen sich die Klumpen nach einigen Tagen auf und sinken zu Boden. Wir können schon bald die kleinen, geschlüpften Kaulquappen erkennen. Während sie noch mit äußeren Kiemen atmen, entwickelt sich anschließend für das Leben an Land eine Lunge. Im Juni kann man den "Froschregen" beobachten, wenn die Jungtiere durchs Gras hüpfen, das an die Gewässer anschließt.

In den Jahren 1998 und 2010 erfassten wir die Laichplätze innerhalb unserer Gemarkung. Ergebnis: in Filderstadt ist der Grasfrosch noch weit verbreitet und kommt in zwei Drittel der untersuchten Gewässer vor. Als Lebensraum bevorzugt er alle Arten von Grünland sowie feuchte, lichte Wälder. Zur Laichzeit finden wir ihn zum Beispiel am Teufelswiesenteich in Bonlanden, am Bärensee und im Siebenmühlental, an zahlreichen Waldteichen und Tümpeln, am Dachtgraben im Emerland, an flachen Einbuchtungen entlang unserer Bäche und Gräben und sogar in mehreren Gartenteichen.

Wichtiger Hinweis: Amphibien sind geschützte Arten nach geltendem Naturschutzgesetz; die Tiere - und dazu gehört auch ihr Laich - dürfen ihrem natürlichen Lebensraum nicht entnommen werden!

Text: P. Maasdorff, Foto: DBV-Verlag


April 2013: Der Wild-Apfel ( Malus sylvestris )

Wildapfel

Der Wild-Apfel, oft auch Holzapfel genannt, ist im Wald um Filderstadt nur in jung gepflanzten Exemplaren anzutreffen. Er gilt als sehr konkurrenzschwach gegenüber anderen Waldbäumen und als äußerst lichtbedürftig. Ursprünglich ist er ein Mitglied der Auwälder, wo er an der Nässegrenze des Waldes überleben kann; sein Verbreitungsgebiet reicht von Europa bis Vorderasien. Der Wild-Apfel ist zum Baum des Jahres 2013 gekürt worden.

Seine Ansprüche an den Boden sind nicht besonders hoch, er liebt aber lehmige und gut nährstoffversorgte Standorte. Gegenüber Frost und Trockenheit ist er sehr widerstandsfähig.
Sein Erscheinungsbild gleicht zunächst eher einem recht struppigen, 3 bis 5 m hohen Strauch als einem Baum. Als Baum wird er später höchstens etwa 10 Meter hoch, wobei seine Baumkrone (abhängig vom Licht) oft breiter als hoch ist. Die Stammumfänge sind meist sehr bescheiden: nur vereinzelt und sehr selten bis 50 cm Ø oder mehr. Die Rinde ist typisch für Obstbäume und kleinflächig geschuppt. Seine Zweige sind sehr starr und praktisch nicht zu biegen. Häufig findet man dornenförmig ausgebildete Kurztriebe an Stamm und Zweigen. Die rundlich bis eiförmigen und kahlen Blätter tragen eine oft einseitig verzogene Blattspitze. Die typische weiß-rote Apfelblüte erscheint meist erst Ende April bis Anfang Mai und verblüht rasch. Die Früchte sind sehr klein und rund, grün-gelb gefärbt und mit einem Durchmesser von nicht mehr als 3 cm; sonst steht der Verdacht im Raum, dass es sich um eine Bastardisierung mit Kulturäpfeln handelt. Die Kulturformen wurden aus asiatischen Wildäpfeln gezüchtet. Manche Experten bezweifeln, ob es überhaupt noch genetisch reine Europäische Wildäpfel gibt; letzte Gewissheit gibt nur eine genetische Untersuchung.

Die Bezeichnung "Holzapfel" weist darauf hin, dass die Früchte sehr hart sind. Nur gekocht sind sie angeblich genießbar; Vorsicht scheint aber angebracht - als Zahnplombentest sind sie auf jeden Fall geeignet. Im Wald werden die Jungbäume durch Rehe so stark verbissen, dass unbedingt ein Verbissschutz angebracht werden muss. Überhaupt ist ohne die Förderung durch den Menschen das Überleben in Wald und Feld kaum möglich. Garten- und Gütlesbesitzer können ihm auch in kleinen Flächen einen Platz anbieten und damit das Überleben der Art sichern, da er wirklich sehr klein bleibt und keine großen Ansprüche hat. Das Pflanzmaterial sollte aber nur über Forstbaumschulen gekauft werden, um auch wirklich einen genetisch reinen Wild-Apfel zu bekommen. In den Filderstädter Streuobstwiesen kommen noch rund 50 Exemplare vor - die meisten davon sind sicher Mischformen mit Kulturäpfeln.

Text und Foto: Eckard Hellstern


Mai 2013: Die Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus)

Zwergfledermaus

Die Zwergfledermaus ist mit 15 Gramm Gewicht, 3,5 bis 4,5 cm Länge sowie einer Flügelspannweite von ca. 20 cm die wohl kleinste Art in der Familie der Fledertiere. In ganz Baden-Württemberg ist sie weit verbreitet; mit 62% aller Nachweise ist sie auch in Filderstadt die weitaus häufigste Fledermausart (Endl, 2011).

Sämtliche Fledermausarten sind nach Bundesnaturschutzgesetz als streng geschützte Arten eingestuft. Fledermäuse können schlecht sehen, haben jedoch die Fähigkeit zu radarähnlicher Echopeilung, die es ihnen ermöglicht, ihre Beute - hauptsächlich Insekten - im Flug zu fangen oder Hindernissen auszuweichen. Die Nahrungssuche beginnt in der Abenddämmerung, tagsüber schlafen sie in Baumhöhlen, aber auch in Wohngebieten werden geeignete Unterschlupfmöglichkeiten gerne angenommen. So hat vor vier Jahren eine Zwergfledermaus an der Südseite unseres Wohnhauses ihr Sommerquartier hinter einer Holzverschalung bezogen, der Abstand zur Hauswand beträgt 2-3 cm. Seit dem letzten Jahr hat sich die Anzahl um 3 Hausgäste erhöht. Ab Ende Oktober, wenn das Nahrungsangebot knapp wird, sucht die Fledermaus ihr Winterquartier auf, wo sie sich bis Ende März / Anfang April aufhält.


Fledermäuse halten keinen durchgehenden Winterschlaf. In unregelmäßigen Abständen wachen sie auf, um sich zu säubern oder um einen wärmeren Hangplatz aufzusuchen. Vom April an werden sogenannte Wochenstuben eingerichtet, die aus trächtigen Weibchen bestehen. Die Männchen treten in dieser Zeit entweder als Einzeltiere oder in kleinen Gruppen von 2 bis 5 Tieren auf. Im Juni-Juli kommen die Jungen blind und nackt zur Welt. Im August, wenn das Jungtier selbständig geworden ist, löst sich die Wochenstube wieder auf.

In der Zeit von Mitte August bis Mitte Oktober findet die Paarung statt. Durch die Keimruhe kommt es aber erst im März des folgenden Jahres zur Befruchtung der Eizelle. Als Winterquartier dienen neben Höhlen und Stollen auch verlassene Spechthöhlen oder tiefreichende Astlöcher alter Bäume. Die großen Arten wie das "Große Mausohr" hängen meist an der Decke oder an Felsvorsprüngen. Die Zwergfledermaus findet man in einigen Millimeter breiten Schlitzen oder Löchern.

Generell wäre noch zu sagen, dass Fledermäuse länger leben als andere Kleinsäugetiere, ihre Lebenserwartung liegt bei ca. 4 1/2 Jahren.

Text: J. Härle / E. Mayer , Foto: P. Endl


Juni 2013: Der schwarze Holunder ( Sambucus nigra )

Holunder

Der schwarze Holunder (Holler, Flieder, englisch elder) ist ein Strauch oder kleiner Baum mit starken Verzweigungen ( Niststrauch), der sehr alt werden kann. Sein Vorkommen erstreckt sich über Mitteleuropa bis 1500 Höhenmetern bis nach Nordafrika, Kleinasien und Sibirien. Seine Standorte sind nährstoffarm und kalkreich.

Von Mai bis Juni erscheinen die großen cremweißen Schirmrispen und zeigen den Beginn des Frühsommers an (Blüte des Winterroggens und aller Gräser). Große Bienenweide.

Im Mittelalter wurde der Holunder wegen der Göttin Holda verehrt, die für Gesundheit, Wohlbefinden und Verliebte stand. Auch war der Holunder die Apotheke der Landleute :" Rinde, Beere, Blatt und Blüte - jeder Teil ist Kraft und Güte". Noch heute gehört er zu den gebräuchlichsten Naturheilmitteln für Schwitzen, gegen Schmerzen aller Art, Blütenauszüge gegen Wassersucht, Leber- und Milzleiden. Die Rinde wird sowohl als Brech- als auch als Durchfallhemmer angewendet. Die Blüte wird als Likör angesetzt oder als Grundlage für Hollerküchlein verwendet.

Die reifen Beeren im September zeigen den Frühherbst an. Sie sind roh ungenießbar bis leicht giftig! Der Farbstoff ist universell für Färben von Haaren, Leder und Weine verwendbar. Als gekochte Beeren sind sie Grundlage für Tees, Säfte und Umschläge gegen Fieber und grippige Infektion.


Text: U. Bessing, Foto: Wikipedia( hier blüht ja noch keiner!)


Juli 2013: Die Blaugrüne Mosaikjungfer ( Aeshna cyanea )

Mosaikjungfer

Von den etwa 85 in Mitteleuropa vorkommenden Libellenarten gehört die Blaugrüne Mosaikjungfer zu den häufigsten. Sie ist recht anspruchslos und kommt in Filderstadt an verschiedenen stehenden Gewässern vor. Selbst kleine Gartenteiche genügen ihr, so dass sie auch in Wohngebieten gut zu beobachten ist.

Libellen, die übrigens alle nicht stechen können(!), jagen Insekten, die sie im Flug fangen. Dabei dienen ihnen die mit Borsten besetzten Beine als Fangkorb.

Bei den meisten anderen Insekten werden die Flügel nur indirekt bewegt, indem Bauch und Rücken in rascher Folge zueinander, bzw. voneinander weg bewegt werden. Bei den Libellen hingegen greift die Flugmuskulatur direkt an den Flügeln an, was manche Arten sogar zum Rückwärtsfliegen befähigt.

Die Paarung beginnt, indem das Männchen das Weibchen im Flug mit seiner Hinterleibszange hinter dem Kopf packt. Dann bilden beide das sogenannte Paarungsrad. Die ca. 200 Eier werden in Moos oder totem Pflanzenmaterial in und an Gewässern abgelegt. Die Larven leben im Wasser, wo sie mit ihrer vorschnellbaren Fangmaske Wasserinsekten erbeuten.

Nach meist zwei Jahren Entwicklungszeit klettern die Larven an Pflanzenstängeln aus dem Wasser empor. Aus der am Rücken aufplatzenden Larvenhaut windet sich die noch weiche Libelle. In die zunächst schlappen Flügel und den Hinterleib wird Blutflüssigkeit gepumpt, so dass das Tier dann seine endgültige Größe erreicht. Während die Hülle an der Pflanze hängen bleibt, fliegt die Libelle, die nur noch wenige Wochen leben wird, davon.

Text: Birgit Förderreuther, Foto: naturfotografen-forum.de/data/media/7/Paarung_Aeshna_cyanae2::Bruno_Ernecker



August 2013: Mirabellen - eine süße Verführung (Prunus domestica ssp. syriaca)

Mirabellen

Früher fand man in fast jedem Garten einen Mirabellenbaum. In einer Zeit, in der man sich auf natürliche Süßigkeiten beschränken musste, hatte die Mirabelle einen bevorzugten Platz. Dazu kamen die vielfältigen Verwertungsmöglichkeiten der Früchte, vom Frischverzehr über Kuchenbelag, Kompott, Marmelade bis zur Dörrfrucht und nicht zuletzt dem köstlichen und hochgeschätzten "Mirabellenwasser".

Die Mirabelle soll aus Syrien oder angrenzenden Ländern stammen und über Griechenland und Italien nach Mitteleuropa gebracht worden sein. Über Frankreich kam die Obstart dann nach Deutschland. Die Jahresangaben schwanken zwischen 1560 und 1690. Oft wird die Mirabelle mit der Myrobalane verwechselt, die auch als 'Kirschpflaume' oder 'Türkenkirsche' bekannte Obstart gehört aber zu Prunus cerasifera. Sie kann täuschend ähnliche Früchte in Farbe, Größe und Form bringen, ist geschmacklich jedoch etwas ganz anderes.

Mirabellen können je nach Sorte von Mitte Juli bis Ende September geerntet werden. Die wertvollste und auch am meisten angebaute Sorte ist die ‚'Mirabelle aus Nancy Durch ihre Größe und die schöne Farbe ist sie besonders als Frischware geschätzt, ergibt aber auch ein vorzügliches Destillat. Die Sorte reift folgernd ab Mitte bis Ende August. Die kugeligen Früchte haben einen Durchmesser von 25 - 28 mm und wiegen zwischen 12 und 15 g. Die gelben Früchte werden bei Vollreife goldgelb, sind auf der Sonnenseite rötlich-violett verwaschen gefärbt und zeichnen sich durch viele rötliche Punkte aus. Das goldgelbe Fruchtfleisch löst gut vom Stein.

Die älteste aller Mirabellensorten dürfte die 'Metzer Mirabelle' sein. Obwohl die Frucht hervorragend schmeckt, ist sie für den Frischmarkt zu klein. Sie wird aber schon immer in großen Mengen von der Konservenindustrie abgenommen und ist auf Grund des hohen Zuckergehalts auch schlechthin die Mirabelle zum Brennen. Auch zum Dörren wird die Sorte sehr gerne verwendet. Die kleine, oval-runde Frucht hat einen Durchmesser von 20 - 23 mm und wiegt zwischen 7 und 11 g.

Neben diesen beiden Sorten kommt in Filderstadt noch die 'Flotows Mirabelle' vor. Die Sorte wird auch als 'Frühe Mirabelle' oder 'Frühe Gelbe Mirabelle' bezeichnet und kann ca. drei Wochen vor der 'Mirabelle aus Nancy' geerntet werden. Die frühe und auch folgernde Reife macht die Sorte besonders interessant für den Hausgarten und die Direktvermarktung. Die Sorte hat den typischen Mirabellengeschmack und die Früchte wiegen 10 und 15 g.

Text und Foto: Dr. W. Hartmann



September 2013: Die Golddistel ( Carlina vulgaris )

Golddistel

In sonnigen und trockenen Hanglagen finden wir auch in Filderstadt die Golddistel, auch kleine Eberwurz genannt. Sie gehört zur Familie der Korbblütler ( Asteraceae ).

Auf einem aufrechten, meist verzweigten Stängel mit sehr stacheligen Blättern sitzen die strohgelben Blütenkörbchen. Die Pflanze wird 15 bis 60 cm hoch und blüht von Juli bis September. Da die Pflanze besondere Bedingungen an ihren Standort stellt - sie benötigt ziemlich trockene, mineralreiche aber nährstoffarme Böden - findet man sie nicht sehr häufig. Diese Bedingungen sind in Filderstadt z.B. an der Uhlberghalde, im Bechtenrain und auf der Haberschleiheide gegeben, wo sie sich wohlfühlt und weiter ausbreitet.


Am Uhlberg habe ich vor einigen Jahren eine aus Samen gezogene Golddistel ausgebracht. Im darauf folgenden Jahr zeigte sie sich mit je drei Blüten an zwei Stängeln. Die Pflanze ist zweijährig, d.h. im ersten Jahr entstehen aus dem Samen Blattrosetten und im zweiten Jahr die Blüten.

Der Wind hat inzwischen die Samen über viele Grundstücke in der Nachbarschaft verbreitet. An Stellen, die lückig sind und nicht häufig gemäht werden, kommt die Golddistel zeitweise mit über hundert Exemplaren vor und ist damit inzwischen zum festen Bestandteil der Uhlberg-Flora geworden.


Text und Foto: Brigitte Spahr


Oktober 2013: Die Quitte ( Cydonia oblonga )

Apfelquitte im Oktober

Die Quitte kommt ursprünglich aus Nordpersien und dem Mittelmeerraum. Es gibt Apfel- und Birnenquitten,die sich am Anfang nicht unterscheiden. Die Blütezeit ist zwischen Mai und Juni.

Die Frucht hat eine wollige Haut und ist erst im Herbst reif. Früher zu Omas Zeiten hat man noch Quittenmus und Quittenbrot hergestellt. Die Quitte hat sehr grosse Heilkraft z.B. bei Husten, Durchfall, ist harntreibend und schleimlösend, wird oft angewendet bei: Bronchitis, Rachenentzündung, Sodbrennen, Magenschleimhautentzündung, Verstopfung, Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, blutende Wunden und noch viele andere Krankheiten.

Von der Quitte können die Früchte, Blätter und Samen verwendet werden. Samen und Blätter für Tee. Kleingeschnittene Frucht in Honig eingelegt ist gut gegen Husten. In Weizenkorn geschnittene Quitte ergibt einen guten Schnaps.


Die Quitte gehört zu den Rosengewächsen, der Voksmund sagt auch Schmeckbirne, Köttenbaum, Kütte oder Kötte. Heimisch ist sie heute in Mitteleuropa in Weinbaugebieten. Der Baum kann zwischen 3 und 8 Meter hoch werden, die ersten Früchte kommen nach 4 bis 8 Jahren. Die Frucht roh im Mund herb und zusammenziehend. Das Holz ist empfindlich gegen Winterfröste, Monilia, Mehltau und Feuerbrand.

Text: J. Staffelt, Foto: B. Spahr


November 2013: Der Erlenzeisig ( Carduelis spinus )

Erlenzeisig

Bereits ab Oktober, spätestens aber im November kommen alljährlich Erlenzeisige in Trupps oder Schwärmen in unsere Region. Während die Art im Mittel- und Hochgebirge als Brutvogel auftritt, gilt sie im Mittleren Neckarraum als regelmäßiger Wintergast. Die Vögel, die bei uns das Winterhalbjahr verbringen, kommen zum größten Teil aus den Brutgebieten in Skandinavien und Nordosteuropa.

Erlenzeisige gehören zur Familie der Finken - und damit steht auch fest, dass sie sich wie alle Finkenarten hauptsächlich von Sämereien ernähren. Im Winterhalbjahr suchen sie mit Vorliebe Erlen (Name!) und Birken auf. Wendig und kopfüber hängend kann man sie an den kleinen Erlenzapfen beobachten, wie sie die Samen herauspicken; oft besetzen sie die Erlengruppen in größeren Schwärmen und es kommt uns dann vor, als ob sich der ganze Baum zwitschernd bewegt. Kiefern- und Lärchenzapfen werden ebenfalls angeflogen, auch die Samen von Staudenpflanzen werden verzehrt. Erlenzeisige sind also nicht nur in Feuchtgebieten mit Erlenbeständen zu Hause (z.B. im Bombachtal oder am Bärensee), sie kommen auch in Wäldern, Obstwiesen, Parks und Gärten vor; an kalten Wintertagen tauchen sie nicht selten an Futterhäusern auf.

Erlenzeisige sind kleiner als Grünfinken, sind aber ebenfalls grünlich-gelb gefärbt. Allerdings sind Flügel und Schwanzspitzen schwarz; das Männchen besitzt auch eine schwarze Kopfplatte, während beim Weibchen die Unterseite weißlich erscheint mit kräftigeren, dunklen Längsstreifen.

Text: E. Mayer, Foto: A. Calmbacher


Dezember 2013: Die Mistel ( Viscum album )

Von Misteln befallener Obstbaum

Die Mistel gehört zur Familie der Mistelgewächse (Viscaceae).Sie heißt auch Mistelkraut, Hexennest, Donnerbesen, Wintergrün; Misteltoe (engl.), Gui des druides( franz.).

Die Mistel ist ein Halbschmarotzer, der auf der nördlichen Hemisphäre mit ca 15 Arten vorkommt. Die Blätter sind immergrün. Die Blüten, zwischen März und Mai, sind zweihäusig und neben Insekten- auch Selbstbestäuber. Die Beeren sind weiß- trüb, der Inhalt und Haut klebrig. Sie werden von Vögeln ( Misteldrossel) aufgenommen und durch Kot und am Schnabel klebenden Samen verbreitet. Dieser klebt am Wirtsbaum fest und senkt seine Wurzel in das lebende Gewebe und entnimmt von dort Wasser und Mineralien des Wirtes. Wirtsbäume sind Laubbäume ( Apfel, Ahorn, Linde, Pappel, Eiche), Nadelbäume( Viscum laxum) ( Weißtanne, Fichte selten , Kiefer auch selten).

Alte Überlieferungen beschreiben Handlungen mit Misteln in der nordischen Mystik mit tödlichen und von keltischen Druiden mit heilenden Wirkungen. Werden bei uns zu Weihnachten Mistelzweige in oder an Häusern befestigt, sollen diese einen Schutzzauber auslösen. Der Kuss unter einem Mistelzweig soll Glück bringen.

Mistel mit Früchten/Samen

Medizinisch wird die Wirkung der Mistel widersprüchlich beschrieben. Der Hauptwirkstoff Viscotoxin aus den Blättern soll (Krebs)- Zellwachstum bremsen, Schmerzen lindern, die Fruchtbarkeit beeinflussen, entgiften und Blutdruck heben oder senken oder garnicht wirken. Das Viscotoxin ist bei Misteln von Nadelgehölzen am Stärksten und beim Apfel am Geringsten in der Wirkung.

Tees mit Misteln sind nur nach besonderer Anwendung wirkungsvoll, deshalb soll Medikation durch den Arzt mit Injektionen wirksam sein. Die Misteltherapie zur Heilung basiert auf anthroposophischen Erkenntnissen.

Die Mistel steht entgegen anderslautender Informationen nicht unter Schutz! Sie darf aber bei uns gewerblich nicht gehandelt werden. Das Entfernen von Misteln von befallenen Bäumen wird deshalb zum Schutz dieser Bäume empfohlen, da diese nach intensivem Befall absterben können.

Quellen: Haag, Liebeskraut und Zauberpflanzen, Der große BLV Heilpflanzenatlas

Text und Fotos: U. Bessing


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